Das Bergamt Stralsund hat gestern eine um zwei Monate verlängerte Bauzeit der LNG-Pipeline genehmigt, die das Unternehmen Gascade für den Bau der Trasse beantragt hatte. Der WWF hat dazu kritisch Stellung genommen. Dr. Finn Viehberg, Leiter des WWF-Ostseebüros in Stralsund sagt:
„Die Gasspeicher sind voll und das riskante LNG-Projekt ist noch nicht fertig. Die wenigen Einschränkungen in der Baugenehmigung zum Schutz des Herings sollen jetzt auch noch aufgeweicht werden. Der Heringsbestand ist so stark bedroht, dass ein Fangstopp für die direkte Heringsfischerei verhängt wurde. Es ist ein Unding, Bauarbeiten für die LNG-Pipeline in der Kinderstube des Herings, dem Greifswalder Bodden, in dieser Zeit weiter durchführen zu wollen. Man riskiert einen ganzen Jahrgang dringend benötigten Heringsnachwuchs. Das ist ökologisch nicht vertretbar und tritt sämtliche Bemühungen, die Heringsbestände und die Küstenfischerei zu bewahren, mit Füßen. Fehlt der Hering, finden auch bedrohte Vogelarten des Greifswalder Boddens zu wenig Futter. Der Bedarf für die Pipeline ist fraglicher denn je und die Relevanz für den Winter 2024 kann nicht dargestellt werden. Auch das Bergamt muss in dieser Situation erkennen, dass das überragende öffentliche Interesse nicht nur aus wirtschaftlichen Interessen bestehen kann.“