Dessau/Berlin, 05.01.2024: Rund sieben Jahre nach Fertigstellung des neuen Elb-Deichs durch den Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) am Lödderitzer Forst nahe Dessau stehen 600 Hektar Wald erstmals unter Wasser. Der Wald ist damit nach über 180 Jahren wieder ein überfluteter Auenwald geworden und trägt aktuell maßgeblich zum Hochwasserschutz an der Elbe bei. Das größte WWF-Projekt in Deutschland im Biosphärenreservat Mittelelbe hat damit seine Bewährungsprobe bestanden: neben einem neuen, sicheren Deich wurden durch dessen Rückverlegung zusätzliche natürliche Überflutungsflächen geschaffen. Davon profitieren neben den Menschen in den umliegenden Orten wie Aken, Lödderitz, Kühren und Breitenhagen derzeit auch die Ober- und Unterlieger entlang des Flusses.
Neben dem Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten zielte das WWF-Projekt im Biosphärenreservat Mittelelbe von Beginn an auch auf die Stärkung des ökologischen Hochwasserschutzes und des natürlichen Wasserrückhaltes ab. Wenn sich die Elbe wieder freier ausbreiten kann, sinkt auch das Risiko für die Bevölkerung. Die 600 Hektar neue Überflutungsfläche schaffen bereits bei einer Überstauung von einem Meter bis zu sechs Millionen Kubikmeter Raum für das Elbewasser. Dies kann am ortsnahen Pegel Aken eine Senkung der Hochwasserwelle von bis zu 30 cm bewirken. Wichtige Zentimeter, die bei einem zukünftigen Extremhochwasser einen entscheidenden Unterschied ausmachen können.
Letztlich verbessert die Deichrückverlegung regional und überregional die Anpassung an die Folgen der Klimakrise insbesondere beim Hochwasserschutz und beim Wasserrückhalt für Trockenzeiten.