Gunther Bonz, Präsident des Verbands der europäischen Sehafenbetriebe Feport in Brüssel, äußerte sich heute im Hamburger Abendblatt zur Hafenentwicklung des Hamburger Hafens. Die Umweltverbände BUND, NABU und WWF erklären dazu:
Gunther Bonz erläutert im Interview, dass künftig im Hamburger Hafen kleinere Schiffe mit weniger Ladung ankommen werden. Selbst die Zusage von MSC bis 2030 eine Million Standardcontainer nach Hamburg zu bringen, bewertet er allenfalls als Stagnation bei den Umschlagmengen. Dennoch sieht er die Elbvertiefung als weiterhin erforderlich an.
Diese Einschätzung ist nicht nachvollziehbar, so die im Bündnis Tideelbe zusammen geschlossenen Umweltverbände BUND, NABU und WWF. Der Antrag zur Elbvertiefung wurde mit der Aussicht auf 27 Millionen Standardcontainer pro Jahr begründet. Bei einer zu erwartenden Stagnation unter 10 Millionen sehen die Verbände die Begründung als hinfällig an.
Außerdem spricht die Auswertung der Schiffsanläufe im Jahr 2023 eine deutliche Sprache: So betrug der durchschnittliche Tiefgang bei den einlaufenden Containerschiffen mit einem Volumen von mehr als 8000 TEU lediglich 11,78m (Vergleich 2022: 12,45m). Der Tiefgang der auslaufenden Containerschiffe betrug durchschnittlich 11,62m (2022: 12,21m). Damit nahm der Tiefgang dieser größten Pötte sogar ab.
Das Bündnis erklärt dazu: „Die Analyse der Schiffsanläufe enttarnt die Absurdität der gescheiterten Elbvertiefung in aller Deutlichkeit. Denn im gesamten Jahr 2023 nutzten gerade einmal sechzehn dieser einlaufenden Schiffe den freigegebenen Maximaltiefgang. Zur Erinnerung: Genau für diese Schiffe ist die Elbvertiefung damals umgesetzt worden. Wie schon in den Vorjahren zeigte sich auch 2023: Die freigegeben Tiefgänge der Fahrrinne werden überhaupt nur in Einzelfällen genutzt und der Umschlag im Hamburger Hafen sinkt. Die Elbvertiefung ist ein ökologischer und finanzieller Wahnsinn, der endlich zurückgenommen werden muss!“