WWF begrüßt positives Votum zum Gesetz zur Wiederherstellung der Natur

Das Europäische Parlament hat heute dem Gesetz zur Wiederherstellung der Natur zugestimmt, das nun in einem letzten Schritt von den Mitgliedsländern angenommen werden muss. Die Zustimmung hierfür gilt als relativ sicher. Dazu sagt Heike Vesper, Vorständin Transformation Politik und Wirtschaft, WWF Deutschland: 

„Trotz erheblicher Abschwächung im parlamentarischen Verfahren ist die heutige Entscheidung ein Meilenstein zur Stärkung von Natur und Biodiversität in Europa. Sie bietet die historische Chance, Europas Natur in einer Zeit auf den Pfad der Erholung zu bringen, in der der Kontinent von schlimmen Überflutungen, Dürren und Waldbränden heimgesucht wird. Das Gesetz wird helfen, Europa sicherer und gesünder für seine Bewohnerinnen und Bewohner zu machen.”  
 
Die Mehrheit des Europaparlaments stand heute zu dem im vergangenen Jahr demokratisch ausgehandelten Kompromisstext und ist den Versuchen von Rechtsextremen und Konservativen, das Gesetz in letzter Minute zu torpedieren, entgegengetreten. 
 
Nach der Zustimmung des Rats müssen die Mitgliedsstaaten in nationalen Wiederherstellungsplänen darlegen, wie sie die bereits zu vier Fünfteln zerstörte Natur Europas auf den Pfad der Erholung bringen und damit auch ihre für den Menschen unerlässlichen Ökosystemleistungen erhalten. Sie können hier auf Maßnahmen wie z.B. die Wiedervernässung von Mooren, den Waldumbau oder die Auenrenaturierung zurückgreifen. Diese haben den zusätzlichen Vorteil, Kohlendioxid zu speichern oder die Widerstandsfähigkeit unserer Ökosysteme gegen klimawandelbedingte Extremwetterlagen zu verbessern. Wie wichtig das ist, zeigten allein schon die Überflutungen Deutschlands zum Jahreswechsel. 
 
Das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur zielt auf die langfriste Erholung der stark zerstörten Naturräume Europas und der dort lebenden Tiere ab. In einem ersten Schritt sollen bis 2030 Maßnahmen zur Wiederherstellung der Natur auf mindestens 20 % der Land- und Seeflächen Europas erfolgen. Das Gesetz dient aber auch der Umsetzung des Weltnaturabkommens. Es beinhaltet Ziele, wie z.B. den Niedergang der Bestäuberpopulation umzukehren, europaweit 25.000 Kilometer an frei fließenden Flüssen wieder herzustellen oder die Erreichung ökologisch wichtiger Indikatoren. Die Art der Umsetzung liegt in der Hand der Mitgliedsstaaten.

Kontakt

Kolja Leoni

Pressesprecher für Biodiversität / Afrika & Südamerika / Wilderei / Sport-Partner / Berlin

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz