Berlin, 07.08.2024: Am 08.08. findet der jährliche Weltkatzentag statt. An diesem Tag sollen nicht nur unsere liebsten Vierbeiner als Haustiere geehrt werden, sondern auch auf die kritische Situation vieler Spezies ihrer wilden Verwandten hingewiesen werden. Verschiedene Faktoren wie der Rückgang von Beutepopulationen, Wilderei und der zunehmende Verlust von Lebensraum, beispielsweise durch Abholzung von Wäldern, führen zu einer Bedrohung für viele Arten. So gehören die Felidae mit zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen. Von den 39 Katzenarten, die auf der Roten Liste der bedrohten Arten der Weltnaturschutzunion IUCN erfasst sind, gelten 18 Arten als bedroht. Die Bestände von mindestens 28 der Arten schrumpfen. Nur für eine einzige Art, den Iberischen Luchs, steigen die Bestände an. Neue wissenschaftliche Untersuchungen unterscheiden sogar mehr als 39 verschiedene wilde Katzenarten.
Die Sandkatze
Dieser kleine Jäger kann wirklich Extreme meistern: Sie lebt in den heißesten Gebieten der Welt wie der Sahara oder auf der arabischen Halbinsel. Ihr dichtes Fell isoliert sie gegen extreme Temperaturen und ihre großen Ohren lassen sie ihre Beute sogar unter dem Sand hören. Ihren gesamten Flüssigkeitsbedarf deckt sie aus ihrer Beute. Da die Sandkatze zurückgezogen lebt und schwer zu beobachten ist, ist nur wenig über sie bekannt. Passender Lebensraum und ihre Beutetiere schwinden. Sie werden teils als Haustiere gehandelt oder von verwilderten Katzen und Hunden bedroht.
Die Andenkatze
Die Bergkatze oder Andenkatze ist die am stärksten bedrohte Katzenart Südamerikas. Sie lebt überwiegend in den kalten Regionen der Anden auf über 3000 Metern Höhe. Nur wenige haben die Bergkatze jemals gesehen, die ersten Filmaufnahmen gelangen erst nach dem Jahr 2000.
Der Karakal
Der Karakal fällt vor allem durch seine beeindruckenden Lauscher auf, die sehr an die Ohren eines Luchses erinnern. Der ebenfalls verbreitete Name Wüstenluchs ist aber irreführend, da der Karakal näher mit der Afrikanischen Goldkatze oder dem Serval verwandt ist. Karakale leben weit verbreitet von Westafrika bis Nordindien. Deswegen gelten sie bisher als nicht bedroht. Einzelne Bestände in Asien und Nordafrika stehen allerdings kurz vor dem Zusammenbruch.
Der Nebelparder
Der Nebelparder ist die kleinste Großkatze. Optisch erinnert er sehr an Leoparden, ist aber deutlich kleiner und kommt auf ein Maximalgewicht von nur 25 Kilogramm. Er ist perfekt für das Leben auf Bäumen angepasst, seine kurzen Beine und sein langer Schwanz machen ihn zu einem geschickten Kletterer. Viel ist über den Nebelparder allerdings nicht bekannt, so fanden Wissenschaftler erst 2006 heraus, dass es zwei verschiedene Arten gibt – den Indochinesischen Nebelparder (Neofelis nebulosa) auf dem asiatischen Festland, sowie den Sunda-Nebelparder (Neofelis diardi) auf Sumatra und Borneo. Durch massive Abholzungen für Palmöl schrumpft aber besonders der Lebensraum des Nebelparder in Sumatra und Borneo bedrohlich schnell.
Die Marmorkatze
Die Marmorkatze ist so etwas wie die Miniversion eines Nebelparders. Sie weist eine fast identische Fellzeichnung auf und kommt in den gleichen Lebensräumen vor. Sie sind in etwa so groß und schwer wie Hauskatzen und leben vermutlich viel auf Bäumen. Über ihre Gefährdung ist nur wenig bekannt, da ihr Verbreitungsgebiet so groß ist, die Katzen aber so zurückgezogen leben.
Die Schwarzfußkatze
Die Schwarfußkatze ist eine der kleinsten weltweit mit einem Gewicht von nur 1-2,5 Kilogramm. Mit weniger als 10.000 ausgewachsenen Tieren sind sie eine der seltensten afrikanischen Katzen, dabei aber effektive Jägerinnen. Sie sind nachtaktiv und halten sich hauptsächlich am Boden auf. Seit 2002 gilt sie als bedrohte Spezies.
Der Serval
Der Serval lebt zumeist in der afrikanischen Savanne und Regionen mit langen Gräsern. Durch seine langen Hälse und Beine kann er über das Savannengras hinwegschauen. Bei der Beutejagd kann der Serval bis zu dreieinhalb Meter weit springen und wurde schon dabei beobachtet wie er Vögel und Fische fängt.
Pressebilder auf Anfrage