Bundesweit über 600 Protest-Picknicks gegen Plastikmüll am 24. August angemeldet / “Bundesregierung muss sich geschlossen für wirksames UN-Abkommen starkmachen"

Von Aachen im Westen bis Zittau im Osten, von Wyk auf Föhr bis Lindau am Bodensee – im ganzen Land werden am Samstag Picknickdecken ausgebreitet, um gegen die Plastikflut zu protestieren. Der WWF Deutschland hat bundesweit zu Protest-Picknicks gegen die Plastikverschmutzung des Ozeans aufgerufen, und fordert die Bundesregierung auf sich für ein wirksames UN-Abkommen gegen Plastikverschmutzung einzusetzen. Mehr als 600 Protest-Picknicks wurden bisher angemeldet. Die Teilnehmenden verzichten dabei auf Einwegplastik und hinterlassen keinen Plastikmüll. Neben vielen privaten Runden im Familien- und Freundeskreis wird z.B. in Hof mit bis zu 100 erwarteten Teilnehmenden gepicknickt. Ein zentrales, öffentliches Event organisiert der WWF in Berlin vor dem Bundeskanzleramt. 49 weitere, private Picknicks sind allein für die Hauptstadt angemeldet.

„Die Resonanz zeigt, dass viele Menschen es satthaben, überall von Einwegplastik umgeben zu sein. Sie wollen nicht, dass Plastikmüll die Gesundheit von Mensch und Natur belastet.  Unsere Wegwerfkultur muss ein Ende haben. Dafür kann jede:r Einzelne etwas tun, vor allem kommt es aber auf politische Leitplanken an, um die Plastikflut an der Quelle zu stoppen“, sagt Florian Titze, Senior Policy Advisor beim WWF Deutschland, der die UN-Verhandlungen für ein internationales Abkommen gegen Plastikverschmutzung seit Jahren begleitet. Zuletzt waren die Verhandlungen, die in diesem November abgeschlossen werden sollen, ins Schlingern geraten. „Ein UN-Abkommen ist eine Notwendigkeit für den Planeten, doch der Widerstand der ölfördernden Staaten und der Produzentenlobby bremst die Verhandlungen aus. Das dürfen wir nicht zulassen. Unter Leitung des Umweltministeriums war Deutschland einst Vorreiter bei den Verhandlungen, die Ampelregierung zeigt derzeit aber keine klare Linie. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich geschlossen und gemeinsam mit progressiven Ländern für wirksame, weltweit geltende Regeln im UN-Abkommen einzusetzen. Dieser Appell an die Politik geht von vielen Picknickdecken im Lande aus“. Am Tag der Protest-Picknicks findet in Bangkok ein zusätzliches Verhandlungstreffen für das UN-Abkommen gegen Plastikverschmutzung statt.

Kontakt

Britta König

Pressesprecherin für Meeresschutz und Plastikmüll / Hamburg

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz