Wattenmeer, Moore, Wald: WWF-Forderungen zum In- Kraft-Treten des „Gesetz zur Wiederherstellung der Natur“

Berlin/Brüssel, 16.08.24: Am kommenden Sonntag ist es nach einem jahrelangen Politkrimi soweit: das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law) tritt in Kraft. Die Naturschutzorganisation WWF Deutschland sieht darin die Chance auf eine „Erfolgsstory“ für die Natur in Europa und Deutschland. Hierzu erklärt Kathrin Samson, Vorständin für Naturschutz des WWF Deutschland:

„Nach langwierigen Verhandlungen und hitzigen Debatten tritt das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur in Kraft. Dieses Gesetz kann die Grundlage sein, um den Abwärtstrend in der Natur zu stoppen und das Artensterben in Europa aufzuhalten. In Deutschland liegt es jetzt an der aktuellen und kommenden Bundesregierung, aus dieser Chance eine Erfolgsstory zu machen. Der nächste Schritt ist die Entwicklung eines Nationalen Wiederherstellungsplans – ein Vorhaben, das Zeit in Anspruch nehmen wird. Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, die Ärmel hochzukrempeln und sofort zu handeln. Bereits jetzt sind erste Schritte getan, aber sie müssen konsequent weiterverfolgt werden. Gute Initiativen und Vorhaben stocken oder drohen aufgerieben zu werden, zwischen den drei Ampel-Parteien. Was wir sofort brauchen, sind gut ausgestattete Förderrichtlinien für die Wiedervernässung von Mooren, eine ökologische Waldwende im Rahmen der Waldgesetznovelle und mehr Wildnisgebiete auf Naturschutzflächen.

Doch auch an der Küste gibt es dringenden Handlungsbedarf. Ein Beispiel ist das Weltnaturerbe Wattenmeer mit seinen Nationalparken. Renaturierung bedeutet dort vor allem, die Natur sich selbst entwickeln zu lassen und menschliche Einflüsse so weit wie möglich zurückzunehmen. Dazu muss sich die Fischerei auf den kleineren Teil der Nationalparke begrenzen, Fahrrinnen weniger stark vertieft werden, und die Kabel zu den Offshore Windparks naturverträglicher verlegt werden. Eine wichtige Aufgabe für aktive Renaturierung dort ist es, den Übergang zwischen Land und Meer naturnäher zu gestalten.“

Kontakt

Roland Gramling

Pressesprecher für Asien, Artenschutz, Deutschland, Palmöl, Wasser & Dürre / Berlin