Die vierte Runde der UN-Verhandlungen gegen Plastikverschmutzung (INC-4) endete mit wichtigen Fortschritten am Text und mit dem Beschluss, während der Zwischenzeit bis zur letzten Verhandlungsrunde im November in offiziellen Arbeitsgruppen („intesessional work“) weiter an zentralen Fragen des Abkommens zu arbeiten. Der WWF begrüßt diese zusätzlichen Arbeitssitzungen als entscheidende Hilfe im Wettlauf mit der die Zeit. Florian Titze, Senior Policy Advisor des WWF Deutschland, hat die Verhandlungen vor Ort begleitet und kommentiert:
„In Ottawa wurden zwar Fortschritte am Abkommenstext erzielt, aber die zentrale Frage, ob es verbindliche oder freiwillige Regeln geben soll, ist weiter offen. Es gibt noch viele umstrittene und teils hochpolitische Schlüsselthemen, bei denen die Staaten sich dringend weiter annähern müssen. Da ist es Gold wert, dass man zusätzliche offizielle Arbeitssitzungen einschiebt, um bei kontroversen Themen Fortschritte zu erzielen, bevor die letzte Verhandlungsrunde startet. Auch unter dem immensen Zeitdruck darf nicht in Vergessenheit geraten: Für die Wirksamkeit ist entscheidend, dass ein Plastik-Abkommen, weltweit verbindlich geltende Regeln vorgibt, die nicht nur auf Entsorgungsfragen abzielen, sondern auch die Herstellung- und Nutzungsphasen von Kunststoffprodukten umfassen. Für besonders problematische Plastikprodukte mit hohem Risiko die Umwelt zu verschmutzen und Risikochemikalien sind globale Verbote erforderlich. Vor den Verhandelnden liegt noch viel Arbeit und wenig Zeit dafür. Es ist daher ein wichtiges Signal der Entschlossenheit, dass Bundesumweltministerin Steffi Lemke in Ottawa verkündete, dass Deutschland gemeinsam mit Ghana, Ecuador und Kanada zusätzlich eine Ministerkonferenz zu Plastik initiieren will, um den Verhandlungen weiteren politischen Schub zu geben.“
Plastikverhandlungen enden mit Fortschritten und verschaffen sich mehr Zeit
Kontakt
Britta König
Pressesprecherin für Meeresschutz und Plastikmüll / Hamburg
- Bedrohte Arten