Pressestatement zum Climate Ambition Summit

Berlin, 20.09.2023: Den Jahren der Ankündigungen und Zielsetzungen für den Klimaschutz müssen nun die Jahre der Umsetzung folgen. Das fordert der WWF anlässlich des hochrangig besetzten Climate Ambition Summit am Mittwoch in New York, auf dem auch Olaf Scholz vertreten sein wird. Als UN-Generalsekretär António Guterres den “Kein-Nonsens-Gipfel" angekündigte, hatte er als Bedingung aufgestellt, dass nur Ländern mit neuen Bekanntmachungen und Lösungen Raum gegeben wird. Dies gilt auch für den Bundeskanzler. Für eine gelungene Umsetzung braucht es vor allem wirksame Gesetze und Investitionen in die Transformation der Wirtschaft. Dazu sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland: 

„Wer rechnen kann, ist beim Klimaschutz klar im Vorteil: Denn am Ende zählt, wie viele Treibhausgase sich in unserer Atmosphäre summieren und wie viel wärmer es dadurch wird – oder eben nicht. Dafür müssen Ankündigungen und Ziele nun endlich ihren Weg in die Umsetzung finden. Großemittenten wie Deutschland stehen in besonderer Verantwortung, leider ruckelt es hier aber gewaltig. So wurde die Wärmewende bereits über das Aushöhlen des Heizungsgesetzes erheblich verzögert, nun zerren einige Akteure schon an der nächsten essenziellen Stütze für ihr Gelingen, den Mindesteffizienzstandards. Dem Klimaschutzgesetz sollen die Zähne gezogen werden und die Verkehrswende ist nirgends in Sicht. Weiter fließen jährlich 65 Milliarden Euro in klima- und umweltschädliche Subventionen in Deutschland, während für das Klimageld keine Mittel da sind.  Geldströme sind nicht konsequent an Zielen zur Transformation der Wirtschaft ausgerichtet und die Industriestrategie lässt auf sich warten. Darüber hinaus hat Deutschland in der fossilen Energiekrise deutlich mehr LNG-Kapazitäten ausgebaut und eingekauft als selbst von der Bundesregierung beauftragte Studien als Verbrauchsperspektive sehen. Klare Signale und Maßnahmen von Seiten der Regierung sind daher dringend geboten. Es ist nicht die Zeit, sich in Partikularinteressen zu verlieren. Dafür braucht es einen Olaf Scholz, der seinen selbst auserkorenen Wahlkampf-Titel als 'Kanzler für Klimaschutz' endlich ausfüllt. Worte auf dem Klimagipfel in New York reichen nicht aus, gemessen wird am Ende in Maßnahmen und CO2-Molekülen. Olaf Scholz, bringen Sie Deutschland endlich auf Klimazielkurs!”