Berlin, 11.10.2023: Beim Trilog zur EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) an diesem Donnerstag droht eine eklatante Abschwächung einer essenziellen Säule für die Gebäudewende: den Mindesteffizienzstandards (MEPS). Diese sehen vor, dass Mitgliedsstaaten die Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz in den kommenden Jahren auf ein energetisches Mindestniveau bringen. Die deutsche Regierung hatte noch im Koalitionsvertrag ihre Unterstützung für die EU-Gebäuderichtlinie im Rahmen des Fit-for-55-Programms zugesagt – damit auch den Mindeststandards. Doch nun rudert sie hinter ihre Position zurück. Dazu sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland:
"Der Gebäudesektor ist aktuell eine Klima-Großbaustelle und die deutsche Regierung könnte mit ihrer rückschrittlichen Haltung dafür sorgen, dass sie als Bauruine endet. Wir brauchen ambitionierte Mindeststandards für eine erfolgreiche Gebäudewende. Ohne die MEPS können die Klimaziele nicht eingehalten werden. Sie sind zugleich ein soziales Element, denn sie kommen besonders denjenigen zugute, die aktuell mit wenig Einkommen in schlecht sanierten Gebäuden hohe Energiekosten stemmen müssen. So kann europaweit Energiearmut deutlich reduziert werden. Ambitionierte Mindesteffizienzstandards zu blockieren heißt, Benachteiligung zu zementieren und Klimaschutz auszubremsen."