Der WWF Deutschland fordert von der Bundesregierung einen Neustart bei der Finanzierung von Klima- und Transformation. Der Haushalt 2023 ist verfassungswidrig, die Verabschiedung des Haushalts 2024 verschoben. Schon vor dem Karlsruher Urteil reichten die Haushaltsplanungen der Bundesregierung nicht aus, um allein die Klimaschutzziele für 2030 zu erreichen.
Statt Flickschusterei sollte die Bundesregierung mit dem Nachtragshaushalt und dem Haushalt 2024 einen klaren und verlässlichen Plan vorlegen, wie sie die Lücke schließen will. Anlässlich der Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz veröffentlicht der WWF das Impulspapier „Für die Finanzierung von Klimaschutz und Transformation“. Es zeigt kurz- und mittelfristige Maßnahmen auf, wie die Modernisierung und Transformation von Wirtschaft und Infrastruktur strukturell und sozialgerecht im Bundeshaushalt verankert werden kann.
Matthias Kopp, Leiter Sustainable Finance beim WWF Deutschland: „Es ist jetzt an der Zeit, dass die Bundesregierung eine umfassende Klimafinanzstrategie entwickelt. Damit kann sie die Finanzierung von Transformation und Klimaschutz langfristig auf eine sichere Grundlage stellen. Es darf nicht vergessen werden: Die Karlsruher Richterinnen und Richter haben die Bundesregierung 2022 auch dazu verpflichtet, die Klimaziele einzuhalten und zu erfüllen. Statt windiger Rechentricks mit der Schuldenbremse brauchen wir ein konsequentes Klima-Mainstreaming im Bundeshaushalt – ebenso wie bei Steuern, Abgaben und Subventionen. Nur mit einem guten Mix aus verschiedenen Maßnahmen wird es gelingen, allein die rund 51 Milliarden Euro pro Jahr an öffentlichen Mitteln zu finanzieren, um die Klimaziele für 2030 zu erreichen. Darüber hinaus sorgt eine zukunftsfähige Finanzpolitik dafür, dass durch verlässliche Rahmenbedingungen ausreichend privates Kapital in die Transformation fließt."