Die EU-Mitgliedsstaaten haben in ihrer Position zum Netto-Null Industriegesetz erhebliche Schwächen zugelassen. Das kritisiert der WWF anlässlich der Einigung an diesem Donnerstag. Dazu sagt Lisa-Maria Okken, Industrieexpertin beim WWF:
„Die Mitgliedstaaten der EU wollen Kernenergie und die uneingeschränkte Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS) als bevorzugte Technologien im Net Zero Industry Act zulassen. Beides steht der grünen Transformation der Industrie aber im Wege, denn die Verfahren sind nicht nachhaltig. CCS sollte nur für derzeit nicht vermeidbare Prozessemissionen zum Einsatz kommen, nicht für die Industrie in der Breite. Und Atomenergie ist und bleibt eine Hochrisikotechnologie mit erheblichen Risiken für die Gesundheit und Umwelt – mal abgesehen davon, dass die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle vielerorts ungeklärt ist. Eine gute Positionierung des Rats hätte klare Leitplanken gesetzt mit einem Bekenntnis zu tatsächlich nur grünen Technologien wie Wind- und Solarenergie und auch grünem Wasserstoff. Die Mitgliedstaaten haben jetzt die Türen für Technologien offengelassen, die die grüne Transformation konterkarieren.”