Berlin, 14.11.2023: Kurz vor der Klimakonferenz COP28 zeigt ein neuer UN-Bericht die Unzulänglichkeit bisheriger Klimaschutzmaßnahmen deutlich auf. Der NDC Synthesis Bericht analysiert die aktuellen Klimabeiträge der einzelnen Staaten unter dem Paris-Abkommen, die sogenannten Nationally Determined Contributions (NDCs). Demnach werden die Emissionen bis 2030 noch um 8,8 Prozent steigen im Vergleich zu 2010. Das ist nur eine marginale Verbesserung zum Stand von vor einem Jahr (10,6 Prozent). Demnach steuern wir nach wie vor auf eine Erderhitzung von etwa 2,5 Grad zu. Und dies gilt auch nur, wenn die in den Klimaplänen dargelegten Maßnahmen überhaupt umgesetzt werden. Dazu sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland:
„Ein Rennen lässt sich nicht gewinnen, indem man im Startblock herumbummelt. Der Startschuss ist schon längst gefallen, jetzt gilt es, endlich loszusprinten. Das heißt für die Klimakonferenz in Dubai, dass die Globale Bestandsaufnahme eine Kurskorrektur einleiten muss – mit einer neuen Runde an nationalen Klimabeiträgen, die das 1,5-Grad-Limit einhalten. Dafür braucht es den Ausstieg aus allen fossilen Energien – nicht nur schöngerechneten ‚fossilen Emissionen‘ – und die Verdreifachung der Erneuerbaren-Kapazitäten bis 2030. Die EU hat bisher versäumt nachzuliefern. Ihr neuer Klimabeitrag muss deutlich ambitionierter ausfallen. Und Deutschland? Nimmt die Beine nicht in die Hand: Statt das Klimaschutzgesetz zu stärken, will die Regierung es verwässern. Gebäude- und Verkehrswende stagnieren. Deutschland muss endlich ins Ziel laufen!“