Eine Gruppe engagierter Staaten hat heute im Rahmen der UN-Wasserkonferenz in New York die bisher größte Initiative zur Wiederherstellung geschädigter Flüsse, Seen und Feuchtgebiete ins Leben gerufen – die „Freshwater Challenge“. Die Initiative unterstreicht die Bedeutung von Süßwasserökosystemen im Kampf gegen die fortschreitende Erderwärmung, Wasserkrise und großflächige Naturzerstörung. Bis zum Jahr 2030 sollen 300.000 Flusskilometer - das entspricht einer Strecke von mehr als siebenmal um die Erde - und 350 Millionen Hektar Feuchtgebiete - eine Fläche größer als Indien – renaturiert werden.
Vorbild für die Initiative ist die „Bonn Challenge“, die 2011 mit dem Ziel der Wiederherstellung von Wäldern im Kampf gegen die Klimakrise ins Leben gerufen wurde. Theresa Schiller, Expertin für internationale Wasserressourcen beim WWF Deutschland sagt: „Seit 1970 sind die Bestände von Süßwasserarten um erschütternde 83 Prozent eingebrochen. Fast ein Drittel der bekannten Süßwasserarten sind vom Aussterben bedroht. Das sind deutliche Zeichen für den Schaden, den wir unseren Flüssen, Seen und Feuchtgebieten zugefügt haben. Die Initiative setzt sich dafür ein, diese Entwicklung schnellstmöglich umzukehren, zum Nutzen von Natur und Menschheit.“ Der WWF fordert Umweltministerin Steffi Lemke auf, sich aktiv für die Freshwater Challenge einzusetzen. Deutschland muss mit ambitionierten nationalen Renaturierungszielen voranschreiten. Mehr als 90 Prozent deutscher Oberflächengewässer sind in keinem guten ökologischen Zustand. Außerdem muss Deutschland seiner globalen Verantwortung gerecht werden und die Weltgemeinschaft beim Erreichen der „Freshwater Challenge“ unterstützen.