Das Umweltbundesamt hat heute die Zahlen zum Treibhausgasausstoß im Jahr 2022 in den einzelnen Sektoren bekanntgegeben. Durch die fossile Energiekrise bedingte Sondereffekte können nicht darüber hinwegtäuschen: Im Gebäude- und insbesondere im Verkehrssektor wächst die Klimaschutzlücke weiter an. Hier wurden die Ziele um rund fünf beziehungsweise neun Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verfehlt. Dazu erklärt Viviane Raddatz, Fachbereichsleiterin für Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland:
„Der im Wahlkampf als ‚Klimakanzler‘ firmierende Bundeskanzler Scholz ist gemeinsam mit seinen Ministerien in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden, die Klimaziele zu erreichen und den anhaltenden Rechtsbruch zu beenden. Dabei braucht es ein Vorgehen, das auf die Transformation in allen Sektoren abzielt – anders können wir die Klimakrise nicht eindämmen. Insbesondere das FDP-geführte Verkehrsressort muss nun endlich ein ernstzunehmendes Maßnahmenpaket vorlegen, nachdem es sein Ziel das dritte Jahr in Folge verfehlt. Es gilt jetzt, den Koalitionsvertrag umzusetzen und Blockaden innerhalb der Bundesregierung zu lösen, dabei sind alle Koalitionspartner aufgefordert, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aufzubauen. Eine Fortsetzung der derzeitigen Oppositionspolitik innerhalb der Regierung ist mit Blick auf die Dringlichkeit der Klimakrise ein nicht zu haltender Irrweg. Vielmehr ist es geboten, nun die verabredeten Maßnahmen umzusetzen. Dafür sollten auch die Erkenntnisse des bis Ende März vorzulegenden Klimaschutz-Projektionsberichts* für in das seit langem ausstehende übergreifende Klimaschutzsofortprogramm einfließen.“