Berlin, 15.6.2023: Die Klimazwischenverhandlungen in Bonn gehen laut WWF ohne den nötigen Fortschritt zu Ende. Besonders von den Verhandlungen um die dringende Reduzierung von Emissionen ging keine Signalwirkung aus. Stattdessen war die Diskussion geprägt durch einen spürbaren Vertrauensverlust, da die Industrieländer ihre Verpflichtungen nicht erfüllen. Damit steigt der Druck auf die Klimakonferenz COP28 Ende des Jahres in Dubai. Dazu sagt Fentje Jacobsen, WWF-Referentin für internationale Klimapolitik:
„Deutschland droht, international zum schlechten Beispiel zu werden: ein Industrieland mit den nötigen finanziellen Ressourcen – und der historischen Verantwortung – das es immer noch nicht schafft, zuhause den Rahmen für schnelle Emissionsminderungen zu setzen. Stattdessen wird der Klimaschutz in Deutschland verwässert – siehe Gebäudeenergie- und Klimaschutzgesetz. Dabei müsste Deutschland als Vorreiter vorangehen, um international Vertrauen zu schaffen und Dynamik zu entfachen.”
“Glücklicherweise bleibt bis zur COP in Dubai noch ein halbes Jahr: Deutschland und die anderen Industrieländer sind gefragt, das Ruder herumzureißen. Noch können wir zuhause wichtige Gesetze ambitioniert beschließen und so Argumente für die internationale Ebene sammeln. Dazu gehört auch, die Zusage Deutschlands von sechs Milliarden Euro zur internationalen Klimafinanzierung im Haushalt zu verankern und zeitnah aufzustocken.”
“Positiv ist zumindest schon einmal, dass es ein immer stärkeres Momentum für den Ausstieg aus Fossilen und den Ausbau Erneuerbarer gibt. Angesichts verheerender Brände weltweit, die auch durch die Klimakrise begünstigt werden, sehen wir aktuell wieder, wie wichtig diese Themen sind.“
Zum Gebäudeenergiegesetz und dem Klimaschutzgesetz finden Sie weitere Informationen hier:
https://www.wwf.de/2023/juni/wwf-stellt-leitplanken-fuer-das-heizungsgesetz-vor
https://www.wwf.de/2023/juni/pressestatement-zum-klimaschutzgesetz