Der WWF und Beiersdorf verstärken ihr gemeinsames Engagement, um die Natur auf der Insel Borneo zu schützen. Für vier weitere Jahre unterstützt der Hautpflegekonzern das Projekt der Naturschutzorganisation in West-Kalimantan, dem indonesischen Teil der Insel. Dort wollen die Partner die weitere Naturzerstörung verhindern, indem sie den Anbau von nachhaltigem Palmöl fördern und den Lebensstandard der Kleinbauern und Kleinbäuerinnen verbessern. Als neuer Partner wird sich auch das Spezialchemieunternehmen Evonik, ein Zulieferer von Beiersdorf, in der Verlängerung des Projekts engagieren.
Borneo ist die drittgrößte Insel der Erde, beheimatet eines der weltweit wichtigsten Regenwaldgebiete und verfügt über eine riesige Artenvielfalt. Große Flächen dieses bedeutsamen Ökosystems mussten in den vergangenen Jahrzehnten bereits Palmölplantagen weichen. Seit 2018 arbeiten Beiersdorf und der WWF mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im Kapuas-Hulu-Distrikt zusammen. Dabei wurde unter anderem der Kleinbauernverband „Mitra Bersama“ gegründet – als Voraussetzung für eine geplante RSPO-Zertifizierung der Plantagen (RSPO: Roundtable on Sustainable Palm Oil).
Zielsetzungen für 2026
In der zweiten Projektphase bis Juni 2026 sollen 200 Mitglieder von „Mitra Bersama“, die zusammen über etwa 300 Hektar Land verfügen, nach dem RSPO-Standard zertifiziert werden. Ein weiteres Ziel der zweiten Projektphase ist es, dass die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern einen direkten Marktzugang zu einer Palmölmühle erhalten.
Lokaler Naturschutz und nachhaltiger Palmölanbau: RSPO-Zertifizierung für 200 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bis 2026 angestrebt. Als weiterer Partner unterstützt Evonik das WWF-Projekt in West-Kalimantan.
„Das Projekt von Beiersdorf, Evonik und dem WWF verbindet transformative Zielsetzungen von Unternehmen mit lokalem Naturschutz. Dies macht unsere Zusammenarbeit besonders. Gemeinsam stärken wir eine nachhaltige Palmölproduktion, um gesunde, artenreiche Waldsysteme zu erhalten.“
„Das Projekt von Beiersdorf, Evonik und dem WWF verbindet transformative Zielsetzungen von Unternehmen mit lokalem Naturschutz. Dies macht unsere Zusammenarbeit besonders. Gemeinsam stärken wir eine nachhaltige Palmölproduktion, um gesunde, artenreiche Waldsysteme zu erhalten“, sagt Silke Düwel-Rieth, Leiterin Wirtschaft und Märkte beim WWF Deutschland.
Langfristig verfolgen Beiersdorf und Evonik die Vision, Palm(kern)ölderivate für ihre Produkte direkt aus der Projektregion zu beziehen. Die Zertifizierung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ist daher ein wichtiger Baustein für die beiden Unternehmen, die sich für die Nachhaltigkeit entlang ihrer gesamten Lieferkette von Palm(kern)ölderivaten einsetzen. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits gemeinsam mit dem WWF in einem Palmölprojekt in der Region Tabin im malaysischen Teil von Borneo. Auch dort sollen ein verbesserter Palmölanbau und der Schutz der Lebensräume von Wildtieren zu einer nachhaltigeren Entwicklung der Landschaft beitragen.
„Nachhaltigkeit ist unser führendes Geschäftsprinzip. So basiert ein großer Anteil unserer Kosmetik- und Reinigungslösungen bereits auf nachwachsenden Rohstoffen. Dabei ist uns die Herkunft unserer Rohstoffe besonders wichtig“, erklärt Yann d’Hervé, Leiter der Business Line Care Solutions bei Evonik.
„Den nachhaltigen Anbau von Palmöl zu fördern und die Entwaldung zu stoppen, ist uns ein wichtiges Anliegen“, erklärt Jean-François Pascal, Vice President Corporate Sustainability bei Beiersdorf. „Unser Engagement ist seit Jahren fest in unserer Nachhaltigkeitsagenda CARE BEYOND SKIN verankert. Wir freuen uns, dieses Engagement nun gemeinsam mit dem WWF und Evonik noch weiter auszubauen.“
Projektfortschritte seit 2018
Die erste Phase des Projekts in West-Kalimantan hat die Basis für die geplante RSPO-Zertifizierung gelegt. Umgesetzt wurden unter anderem Schulungen, damit die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ihre Plantagen nachhaltiger bewirtschaften können, und der Aufbau des Verbandes „Mitra Bersama“. Die eigentlich für die erste Projektphase vorgesehene Zertifizierung der Palmölfelder bezüglich einer nachhaltigeren Produktion konnte noch nicht erreicht werden und steht nun für die nächste Phase auf dem Plan.
Die Rolle von Palm(kern)öl für die Kosmetikbranche
Der globale Konsum von Palmöl wird für das Jahr 2022 auf rund 75 Millionen Tonnen geschätzt. Indonesien ist das größte Erzeugerland mit über 40 Millionen Tonnen. Auf die Kosmetik-, Pharma- sowie Wasch- und Reinigungsbranche entfällt ein Anteil von rund 20 Prozent.1) Die Kosmetikbranche setzt Palm(kern)öl in der Regel nicht direkt ein, sondern arbeitet mit sogenannten Palm(kern)ölderivaten. Sie werden beispielsweise als Tenside zum Aufschäumen oder als Emulgatoren für eine geschmeidig machende Wirkung verwendet.
Beiersdorf nutzt zur Herstellung seiner Haut- und Körperpflegeprodukte unter anderem der Marken NIVEA und Eucerin rund 30.000 Tonnen Palm(kern)öl-Derivate pro Jahr. Seit Ende 2020 bezieht der Konzern sie vollständig aus Quellen nach RSPO Mass Balance. Beiersdorf hat sich vorgenommen, spätestens ab 2025 palmbasierte Rohstoffe entwaldungsfrei zu beschaffen. Evonik entwickelt innovative Inhaltsstoffe für Kosmetikprodukte und beliefert unter anderem Beiersdorf mit Palm(kern)ölderivaten. Darüber hinaus nutzt das Unternehmen Palmkernölderivate auch zur Produktion nachhaltiger Schmierstoffadditive.
Beide Unternehmen engagieren sich seit Jahren nicht nur für einen nachhaltigen Anbau von Palmöl, sondern auch für Transparenz in der Lieferkette, und sie teilen die Vision einer entwaldungsfreien Beschaffung.
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Pressesprecher für Transformation von Wirtschaft und Finanzmarkt / Berlin
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