Der WWF Deutschland hat die Bundesregierung aufgefordert, die Wiederherstellung von Flussauen mit mehr Nachdruck zu verfolgen. Diese hätten zahlreiche positive Effekte für den Hochwasserschutz und die Artenvielfalt. Auch ihre Bedeutung als natürlicher Wasserspeicher werde angesichts zunehmender Dürren immer offensichtlicher. Das in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt von 2007 formulierte Ziel, die Rückhalteflächen an Flüssen bis 2020 um 10 % zu vergrößern, sei jedoch deutlich verfehlt worden.
Es gebe zwar viele gute Konzepte und Bemühungen. Dennoch komme die Auenrenaturierung stellvertretend für die Renaturierung aller Feuchtgebiete in Deutschland zu langsam voran. Die vorhandenen Potenziale seien noch bei weitem nicht ausgeschöpft. Es brauche hier mehr Schub. Nach dem Weltnaturgipfel in Montreal müsse auch Deutschland beim Schutz der Artenvielfalt nachlegen. Auch hierbei spielten Auen eine wichtige Rolle.
„Auenlandschaften verdeutlichen die Bedeutung und zugleich die Gefährdung von Feuchtgebieten in Deutschland und Europa. Sie sind Zentren der Artenvielfalt, bieten unzähligen Tier- und Pflanzenarten einen einzigartigen Lebensraum. Sie dienen als natürliche Überschwemmungsgebiete bei Hochwasser als Puffer und haben einen positiven Effekt auf den Landschaftswasserhaushalt. Doch durch sich rasant verändernde klimatische Bedingungen und übermäßige Entwässerung sind Auen immer stärker bedroht. Ihr Schutz und ihre Wiederherstellung ist eine Gesellschaftsaufgabe und dient nicht nur der Artenvielfalt, sondern sichert auch Wasser als Lebensgrundlage für Mensch und Natur“, sagte Sven Guttmann, WWF-Referent für die mittlere Elbe.