Der Weihnachtsbaum gehört für die meisten zum Fest. Doch wie kann der Weihnachtsbaum nicht nur von außen grüner sein?

In fast jedem deutschen Wohnzimmer findet man ihn: den Weihnachtsbaum. Er stammt oft aus ökologisch bedenklichen Monokulturen und wird vor dem Verkauf stark mit Chemikalien behandelt. Auf den Plantagen werden Pestizide und Herbizide eingesetzt, die Insekten und anderen Lebewesen schaden. Dazu kommt der CO2-Fußabdruck durch Düngereinsatz, Transport und Verpackung.  Manche Bäume werden auch aus Dänemark importiert. Doch es gibt ihn, den umweltverträglicheren Weihnachtsbaum. Die Umweltschutzorganisation WWF hat sieben Tipps für den ökologischen Baum-Kauf zusammengestellt.

  1. Genau wie bei Lebensmitteln, gilt auch beim Baum-Kauf: Achten Sie auf die richtigen Umweltsiegel! FSC-Weihnachtsbäume kommen aus naturverträglicher Waldwirtschaft und wurden weder mit Pflanzenschutzmitteln noch mit Düngemittel behandelt. Gleiches gilt auch für Weihnachtsbäume mit Bio-Labeln wie Naturland, Bioland, Demeter, Biokreis sowie dem Bio-Siegel der EU. Auch diese sind zu empfehlen.
  2. Bevorzugen Sie einen heimischen Baum aus der Region, idealerweise von einem ökologischen Fortbetrieb oder einer solchen Weihnachtsbaum-Plantage. Greifen Sie beispielsweise zu Fichte, Kiefer oder Weißtanne.
  3. Weihnachtsbäume sind groß und sperrig. Darum sollten sie nicht kreuz und quer durchs Land per Lkw transportiert werden. So sollte auch der Kunde möglichst wohnortsnah einkaufen und den Transport bestenfalls zu Fuß oder per Fahrrad-Anhänger bewerkstelligen.
  4. Der Weihnachtsbaum im Topf zur Rückgabe oder zum Auspflanzen in den eigenen Garten, funktioniert nur, wenn Sie sehr sorgsam mit den Bäumen umgehen und ihn nur sehr kurz in Ihr warmes Wohnzimmer lassen. Davor und danach sollte er sich in Keller oder Garage akklimatisieren können. Am besten wählen Sie einen Baum, der bereits im Topf gewachsen ist. So ist sichergestellt, dass seine Wurzelballen nicht beim Ausgraben beschädigt wurden. Und auch hier sollten Sie zu Bäumen mit Umwelt-Siegel greifen.
  5. Weihnachtsbäume aus Plastik sind praktisch. Sie nadeln nicht. Aber sie können gefährliche, schwer abbaubare Chemikalien enthalten. Viele der Plastikbäume stammen aus China und haben einen langen Transportweg. Entscheidend für die Umweltbilanz ist daher auch, wie lange der Kunststoff-Kandidat genutzt wird, also wie viele pflanzliche Weihnachtsbäume er im Laufe der Jahre ersetzt: Bestenfalls sehr viele. Das mögliche Problem der Schadstoffe bei der Entsorgung bleibt.
  6. Der Weihnachtsbaum aus Holzlatten: Stammt das Holz aus nachhaltigem Anbau, ist einem Plastikbaum vorzuziehen. Gleichzeitig kann und sollte er viele Jahre lang verwendet werden.
  7. Minimalistisch: Gerade wer sowieso kleine Bäume bevorzugt, kann auch einfach Tannenzweige nehmen, dann wird nicht der ganze Baum abgeholzt, sondern kann immer wieder neue Zweige liefern. Dafür gibt es Stecksysteme oder vielleicht reicht ja aber auch ein Tannenbaumstrauß. Auf einem Tisch oder Podest kann auch der sehr ansprechend wirken.

Nicht fehlen an einem Baum darf der Schmuck. Das einst beliebte Lametta aus Metallfolie mit Blei oder Alufolie gibt es heute kaum noch. Es sollte am Weihnachtsbaum Eiszapfen symbolisieren. Manchmal wird es durch Plastikfolienstreifen ersetzt. Beides sollte keinesfalls zusammen mit dem Baum entsorgt werden. Auch von Schneespray ist abzuraten. Es sorgt dafür, dass der Baum nicht mehr kompostiert werden kann. Greifen Sie daher stattdessen zu Strohsternen, Holz- oder Glasschmuck. Dieser sieht nicht nur schön aus, er lässt sich auch jedes Jahr wiederverwenden.

Nach dem Fest nutzen Sie die gesonderten Abholungen der Kommunen für Weihnachtsbäume. So kann das Holz des Weihnachtsbaums noch möglichst umweltschonend genutzt werden. Entfernen Sie vorher allen Baumschmuck und Reste von Verpackungsnetzen. Keine gute Idee ist es, den Weihnachtsbaum im Ofen oder Garten zu verbrennen. Da die Bäume nicht gut durchgetrocknet sind, entstehen hohe Staubemissionen und Teerablagerungen.

Kontakt

Sylvia Ratzlaff

Pressesprecherin für die Partnerschaft EDEKA Verbund / Berlin

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz