Gazellen-Sterben bei großflächigen Steppenbränden in der Mongolei

In der östlichen Mongolei stand im April die Steppe auf 2,2 Millionen Hektar in Flammen. Das entspricht der sechsfachen Größe der spanischen Insel Mallorca. Menschen kamen nicht zu Schaden. Für die Tier- und Pflanzenwelt sind die Feuer allerdings nach Einschätzung der Naturschutzorganisation WWF verheerend. „Mehrere hundert Mongolische Gazellen starben in Folge der Naturkatastrophe. Dabei wurden die Tiere nicht nur Opfer der Flammen, sondern auch eines Zauns.  Als sich das Feuer an der Grenze zwischen der Mongolei und China ausbreitete, gerieten ganze Herden in Panik und rannten in einen Grenzzaun hinein. Die Gazellen wurde im Stacheldraht förmlich aufgespießt“, warnt Markus Radday, Asienreferent beim WWF Deutschland.

In diesem Frühjahr sind starke Winde und Staubstürme mit bis zu 20 Meter pro Sekunde über das Grasland gezogen und haben die Böden extrem austrocknen lassen. Am 8. April 2023 brach im Bezirk Erdenetsagaan in der Provinz Sukhbaatar ein Steppenbrand aus, der auf die Nachbarprovinz Dornod übergriff und 2,2 Millionen Hektar Grasland zerstörte, wobei beinahe das komplette Naturschutzgebiet Numrug verbrannte. Nach Angaben der Behörden ist es derzeit nicht möglich, den Verlust an natürlichen Ressourcen genau abzuschätzen. Die Mongolei ist ein von der Klimakrise besonders heimgesuchtes Land. Die Durchschnittstemperatur ist hier bereits um über 2 °C gestiegen. Eine vom WWF im Jahr 2019 durchgeführte Untersuchung der Steppenregion zeigt, dass die Zahl der extrem heißen Tage mit einer Rate von 5-8 Tagen pro Jahrzehnt zunimmt. Die Mongolei ist besonders anfällig für wetterbedingte Extremereignisse.

Der WWF-Mongolei unterstützte die Umweltbehörden der Provinzen und die Verwaltungen der Schutzgebiete, um den von dem zerstörerischen Brand betroffenen Provinzen bei der Bewältigung der Folgen und der Bewertung der Folgen des Brandes zu helfen. In den östlichen Provinzen werden außerdem Schulungen und technische Unterstützung zur Brandverhütung und zum Brandschutz angeboten.

Kontakt

Roland Gramling

Pressesprecher, Berlin (aktuell im Sabbatical)

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz