Die Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich wirft auch ein helles Schlaglicht auf die Bemühungen von Unternehmen beim Klimaschutz. Zu oft setzen diese noch auf reine Kompensation ihrer Emissionen, was UN-Generalsekretär António Guterres auf der COP27 scharf kritisierte. Der WWF unterstreicht, dass eingekaufte CO2-Gutschriften keine ausreichende Klimaschutzmaßnahme sind. „Ein Nachfolgemodell zur zusätzlichen Klimafinanzierung durch CO2-Kompensation ist dringend nötig“, sagt Sebastian Öttl, Experte für nachhaltige Unternehmensführung beim WWF Deutschland.
Aber wie sollen Unternehmen zusätzliche Mittel zur Finanzierung des globalen Klimaschutzes bereitstellen? Wie dies ohne Greenwashing und Marketingclaims à la „klimaneutral“ funktioniert, zeigt der neue WWF-Leitfaden „FIT FÜR PARIS. Ein Nachfolgemodell für die CO2-Kompensation: wie Unternehmen zusätzlichen Klimaschutz finanzieren sollten“.
Öttl sagt: „Das Wichtigste für Unternehmen bleibt: Reduktion, Reduktion, Reduktion. Um ihre Klimastrategien ‚Fit für Paris‘ zu machen, müssen Unternehmen all ihre Treibhausgas-emissionen, sprich Scope 1 bis 3, entlang eines wissenschaftsbasierten Klimaziels reduzieren. Nur so hat die Welt eine Chance, innerhalb des Temperaturlimits des Pariser Abkommens von 1,5 Grad zu bleiben. Dies muss der Hauptfokus unternehmerischer Klimastrategien sein.“
Zusätzliche Klimafinanzierung ist aber ein wichtiger Bestandteil Paris-kompatibler Klimastrategien für Unternehmen. Soll die Welt bis 2050 netto keine Treibhausgase mehr ausstoßen, muss eine gewaltige Finanzierungslücke von mehreren hundert Billionen US-Dollar geschlossen werden.