Parlamentsausschüsse lehnen Greenwashing von Erdgas und Atomkraft in der Taxonomie ab

Die Abgeordneten des Umwelt- und Wirtschaftsausschusses des EU-Parlaments haben sich deutlich dagegen ausgesprochen, dass Erdgas und Atomkraft als nachhaltig in der EU-Taxonomie eingestuft werden. 76 Ausschussmitglieder stimmten für den Antrag, der den delegierten Rechtsakt ablehnt, den die EU-Kommission gegen den Rat ihrer eigenen Expertengruppe für nachhaltige Finanzen Anfang des Jahres veröffentlicht hatte. 62 Ausschussmitglieder stimmten dagegen.

Dazu kommentiert Matthias Kopp, Leiter Sustainable Finance beim WWF Deutschland: "Starkes Signal! Umwelt- und Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments unterstreichen: Erdgas und Atomkraft sind nicht nachhaltig. Diese Energiequellen gehören mit ihren schädlichen Umweltauswirkungen nicht in die Taxonomie. Das EU-Parlament muss den klaren Impuls ihrer Fachausschüsse aufnehmen und die EU-Taxonomie als glaubwürdigen Kompass für nachhaltige Investitionen retten. Selbst Banken und Investoren haben längst signalisiert, dass eine EU-Taxonomie mit Erdgas und Atomkraft für sie nicht vertrauenswürdig und hinter ihren eigenen Standards zurückbleibt. Mit Erdgas und Atom könnten Milliarden von Euro an Investitionen die nachhaltige Transformation ausbremsen und die Energieabhängigkeit der EU weiter zementieren."

Die endgültige Abstimmung ist für die Plenarsitzung des EU-Parlaments in der ersten Juliwoche geplant. Dann kann die absolute Mehrheit der Abgeordneten den delegierten Rechtsakt der EU-Taxonomie mit Erdgas und Atomkraft final ablehnen. Der delegierte Rechtsakt mit Atom und Erdgas tritt nur in Kraft, wenn EU-Parlament oder EU-Rat mit der entsprechenden Mehrheit nicht widersprechen.

Hintergrund

Fast 20.000 Menschen haben sich vor der Abstimmung an der Protestmail-Aktion des WWF Deutschland gegen die nachhaltige Einstufung von Erdgas und Atom ausgesprochen. Die Aktion unter: mitmachen.wwf.de/stop-fake-green

Kontakt

Julian Philipp

Pressesprecher, Berlin

  • Windkrafträder © Global Warming Images / WWF Weltweit für mehr Klimaschutz

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