Morgen beginnt die 15. Weltnaturkonferenz in Montréal. Ein neues, globales Abkommen für die biologische Vielfalt soll am Ende stehen – mit dem Ziel, das Artensterben und den Verlust von Ökosystemen bis 2030 zu stoppen und umzukehren. Die aktuelle Lage ist fatal. Die im Rahmen des WWF Living Planet Report untersuchten Bestände wildlebender Arten sind seit 1970 im Schnitt um 69 Prozent eingebrochen. Die Menschheit steckt in der Doppelkrise aus Biodiversitätskrise und Klimakrise, die unser gutes und sicheres Leben in Gefahr bringt.
„Es muss gelingen, das größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit aufzuhalten. Wir sind auf eine intakte Natur angewiesen, aber wir zerstören sie stattdessen in einem nie dagewesenen Tempo. In diesen Verhandlungen stehen unsere Lebensgrundlagen auf dem Spiel“, so Christoph Heinrich, geschäftsführender Vorstand beim WWF Deutschland. Die Zerstörung der Lebensräume vieler Tiere und Pflanzen, Übernutzung, Umweltverschmutzung sowie die Klimakrise sind die Hauptgründe für die Artenkrise. Nicht nachhaltiger Konsum, Energiehunger und Produktion treiben sie stetig voran.
Um das Abkommen zu einem Erfolg zu machen, müssen aus Sicht des WWF 30 Prozent der Land-, Süßwasser- und Meeresökosysteme auf dem Planeten bis 2030 geschützt und bereits zerstörte Ökosysteme wiederhergestellt werden. Dabei müssen indigene Völker und lokale Gemeinschaften einbezogen und ihre Rechte garantiert werden. Der Verlust von Biodiversität lässt sich nur durch die Kombination von ambitioniertem Naturschutz und transformativem Wandel stoppen. Es ist daher essenziell, den ökologischen Fußabdruck von Produktion und Konsum auf der Erde mindesten zu halbieren und eine Ernährungswende einzuleiten. Um die Ziele am Ende tatsächlich zu realisieren, braucht es außerdem einen verbindlichen und robusten Umsetzungsmechanismus sowie ausreichende Finanzierung und das Ende schädlicher Subventionen.