Die Transformationsforscherin und Bestseller-Autorin Professor Maja Göpel sieht einen starken Anreiz zur Transformation der Wirtschaft darin, neben Reduktionszielen von CO2 auch den Ressourcenverbrauch stark in den Blick zu nehmen. Das sagte sie in einem Interview gegenüber der Umweltschutzorganisation WWF. Das komplette Gespräch mit Maja Göpel, Lukas Köhler, klimapolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, und Rebecca Tauer, Kreislaufwirtschaftsexpertin des WWF Deutschland, in der Reihe WWFthink „Wahl spezial“ wird am Donnerstag, 23. September, 11 Uhr unter wwf.de/think sowie dem Youtube- und Facebook-Kanal des WWF Deutschland veröffentlicht. Folgende Zitate aus der Aufzeichnung des WWFthink „Wahl spezial“ können bereits genutzt werden:
Maja Göpel
„Wo nehme ich die Ressourcen aus dem Boden und wo fällt dann der Dreck an? Der Dreck landet in anderen Orten der Welt. Der Konsum findet aber bei uns statt.“
„Zu schauen, wie viele Ressourcen dürfen wir noch aus dem Boden nehmen, das würde einen starken Anreiz dafür setzen, dass Recycling eine sinnvolle und kostenschonende Sache ist. Weil dann müsste mein Müll deine Ressource werden. (…) Die Zirkularitätsrate liegt bei 9,1 Prozent. Wir kommen nicht so richtig aus dem Quark. Das liegt nicht daran, dass die Recyclinganlagen alle schlecht sind.“
Rebecca Tauer
„Wir müssen den Ressourceneinsatz reduzieren. Wir brauchen ein breiteres Verständnis der Kreislaufwirtschaft. Wir müssen das Recycling massiv verbessern, aber wir müssen auch ganz anders produzieren und konsumieren. Die Politik muss klare Ziele für die Kreislaufwirtschaft setzen, zum Beispiel mit Ressourcen-Reduktionszielen.“
Jochen Flasbarth
„Wenn ein klares gesetzliches Ziel vorgegeben ist, dann orientiert sich die Wirtschaft auch darauf aus. … Es kommt darauf an, dass Politik mutig ist und Dinge beim Namen nennt. Treibhausgasneutralität, erst 2050, dann 2045. Seit diesem Zeitpunkt kommen die Unternehmen aus allen Branchen – Stahl, Chemie, Zement – zu mir und sagen, wir wollen treibhausgasneutral werden, wir haben es jetzt verstanden. Wo bitte sind die Rahmensetzungen, die uns die Politik geben muss, um das Ziel auch zu erreichen.“
Lukas Köhler
„Der Markt braucht Rahmenbedingungen. Wenn er die hat und die klar sind, dann regelt er Dinge am besten. Der Markt ist im Prinzip ein Werkzeug, er ist kein goldenes Kalb, auf das wir setzen. Der Markt kann eine Sache besonders gut, und das ist Knappheiten verteilen. Und weil er diese Knappheiten gut verteilen kann, sorgt er an der Stelle, wo sie besonders hart auftreffen, für Innovationen und dafür, dass Fortschritt sich entwickelt und entwickeln kann. Dieses Umfeld brauchen wir, um Vieles von den Nachhaltigkeitszielen der UN umzusetzen, und brauchen wir insbesondere auch für Klimaschutz.“