Umweltorganisationen fordern von Bundesregierung Einsatz für ambitionierte EU-Waldstrategie und zukunftsfähige Ökosystempolitik

Berlin, 05.10.2021 - Anlässlich der Beratung der EU-Umweltminister:innen am Mittwoch fordern die Umweltorganisationen Forum Umwelt und Entwicklung, Greenpeace, Naturschutzbund Deutschland (NABU), Robin Wood, WWF Deutschland und Deutscher Naturschutzring (DNR) eine Überarbeitung der neuen EU-Waldstrategie für 2030. Die Umweltorganisationen fordern Bundesumweltministerin Svenja Schulze dazu auf, sich für einen strikten Schutz von Alt- und Primärwäldern und eine naturnähere Waldwirtschaft einzusetzen.  

„Der Zustand unserer Wälder in Deutschland und Europa ist besorgniserregend und erfordert ein Umdenken im Umgang mit ihnen. Die Vorschläge der Europäischen Kommission in der neuen EU-Waldstrategie für 2030 beinhalten wichtige Schritte für einen besseren Schutz und eine naturnähere Waldwirtschaft. Wir fordern Umweltministerin Svenja Schulze auf, sich im europäischen Umweltrat für eine deutliche Unterstützung der EU-Waldstrategie einzusetzen und auf die Erarbeitung gemeinsamer Schlussfolgerungen von Agrar- und Umweltrat hinzuwirken“, so die Umweltorganisationen.

Der ursprünglich vorgelegte Entwurf der Waldstrategie ist durch die Schlussfolgerungen des Agrarrates im vergangenen Juli deutlich geschwächt worden.

„Wir fordern Bundesministerin Klöckner auf, von ihrer einseitigen und rückwärtsgewandten Position Abstand zu nehmen. Wer den Zustand der europäischen Wälder als gut bezeichnet, die Kompetenzen der EU-Kommission trotz eindeutiger Rechtsprechung in Frage stellt und große Fortschritte bei der Integration von Naturschutzbelangen in den Wäldern feststellt, argumentiert vollkommen an der Realität vorbei“, so die Umweltorganisationen.

In Anbetracht der enormen Gefahren, die mit der zunehmenden Biodiversitäts- und Klimakrise auf den Wald zukommen, ist nach Ansicht der Umweltorganisationen dringend eine bessere Zusammenarbeit zwischen Agrar- und Umweltminister:innen nötig. Dies gilt sowohl für den EU-Ministerrat als auch in besonderem Maß für die zukünftige Bundesregierung. Zudem appellieren die Umweltorganisationen an die Spitzenpolitiker:innen der Parteien, sich bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen nicht nur für eine Unterstützung der EU-Waldstrategie 2030 im Koalitionsvertrag einzusetzen, sondern sich auch für eine bessere Integration der Gemeinwohlaufgaben stark zu machen. Das Management von Wäldern und anderen Ökosystemen müsse künftig im Einklang stehen mit Klimaschutz, den notwendigen Maßnahmen für verbesserte Klimaanapassung und der EU-Biodiversitätsstrategie.

Der Brief an Bundesministerin Schulze ist hier einzusehen: www.dnr.de

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