Berlin, 29.10.2021: Der WWF erwartet auch von der nur noch geschäftsführenden Regierung, sich beim G20-Gipfel entschieden für mehr Klimaschutz und den Stopp des Biodiversitätsverlustes einzusetzen. „Die beiden globalen Krisen der Erderhitzung einerseits und des Artensterbens andererseits sind zwei Seiten einer Medaille“, sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland, anlässlich des Treffens am 30. und 31. Oktober in Rom. „Es darf seitens der 20 wichtigsten Industrienationen nichts unterlassen werden, um sie zu stoppen. Deutschland kommt dabei eine besondere Rolle zu, egal unter welcher Bundesregierung.“
Um die Krisen in den Griff zu bekommen, ist es notwendig, rechtzeitig von der Kohle abzukehren. „Kohle ist der Klimakiller erster Stunde. Das einzig richtige Signal der G20 kann nur darin bestehen, weder neue Kohlekraftwerke oder -tagebaue zu errichten noch zu finanzieren, und bestehenden ein nahes Enddatum für die Produktion zu setzen“, so Heinrich. Für Deutschland bedeutet das ein Vorziehen des Kohleausstiegs auf spätestens 2030.
Weiter gefasst gehört dazu auch, endlich die Altlast aller umweltschädlicher Subventionen – von fossilen Energien über nicht-nachhaltige Landwirtschaft bis hin zu schädlichen Fischereipraktiken – zu adressieren, die schnellstmöglich eingestellt oder umfunktioniert werden müssen. Von der Umleitung dieser Mittel können die Klima- und Biodiversitätsfinanzierung profitieren, für die die G20-Staaten weitaus mehr aufbringen müssen als bislang.