WWF zum Weltfischereitag: Klimakrise wegen Überfischung stärker spürbar

Auf dem derzeit laufenden Deutschen Fischereitag wird auch über die Auswirkungen des Klimawandels auf die deutsche Fischerei gesprochen. Der WWF weist auf das negative Zusammenspiel von Überfischung und Klimakrise hin. Dr. Philipp Kanstinger, Fischereiexperte des WWF Deutschland kommentiert:

„Nach jahrzehntelanger Überfischung spürt die Fischerei die Effekte der Klimakrise nun viel schwerwiegender als es bei nachhaltig befischten Beständen der Fall wäre. Gesunde Bestände könnten sich an die Klimakrise besser anpassen, weil sie mehr Reserven haben. Weil erhöhte Wassertemperaturen die erfolgreiche Fortpflanzung verringern, sinken z.B. die Chancen für die bereits dezimierten Dorsch- und Heringsbestände in der westlichen Ostsee wieder anzuwachsen.

Prinzipiell besteht die zentrale Aufgabe darin, die Überfischung zu stoppen. Wenn die Fischbestände wieder auf ein gesundes Niveau anwachsen, könnte man mit weniger Energieaufwand wieder mehr Fisch fangen.  Fischereiprodukte werden zwar oft klimaverträgliche Alternative zu Fleischkonsum dargestellt, doch auch die Fischereiindustrie hat Auswirkungen auf das Klima: Global betrachtet setzen Fischereien mit Grundschleppnetzen ebenso viel CO2 frei wie der weltweite Flugverkehr. Es müssen umweltverträglichere und klimafreundlichere Fangmethoden eingesetzt werden, damit die Existenzgrundlage der Fischerei, nämlich gesunde Fischbestände im gesunden Ökosystem, erhalten bleiben oder wieder hergestellt werden können. “

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Britta König

Pressesprecherin, Hamburg