WWF zur Erklärung der EU-Umweltminister:innen auf der COP26 in Glasgow

Atomenergie ist mit dem Grundsatz der EU-Taxonomieverordnung, keinen nennenswerten Schaden für die Umwelt anzurichten, unvereinbar. Dies hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze in einem gemeinsamen Statement mit den EU-Umweltminister:innen aus Dänemark, Luxemburg, Portugal und Österreich auf der Weltklimakonferenz in Glasgow erklärt. Dazu kommentiert Matthias Kopp, Leiter Sustainable Finance beim WWF Deutschland: 
 
„Eine glaubhafte EU-Taxonomie ist der Grundpfeiler für den European Green Deal und die nachhaltige Transformation der Wirtschaft – und zwar für die nächsten Jahrzehnte. Die Aufnahme von Atomenergie würde ihrer grundsätzlichen Mechanik von Anfang an die Glaubwürdigkeit nehmen. Die Taxonomie wäre ein beliebiges Instrument für Greenwashing. Der Finanzmarkt kann kein systematisches Vertrauen in sie entwickeln und seine Kapitalvergabe-Entscheidungen nicht an der Taxonomie ausrichten. Die gemeinsame Erklärung von Svenja Schulze und ihren EU-Kolleginnen und -Kollegen ist ein wichtiges Zeichen von der Weltklimakonferenz in Glasgow. Atomenergie und die Lagerung von Atommüll bleiben ein hohes Risiko für Menschen und Umwelt, unvereinbar mit den Prinzipien der EU-Taxonomie.
 
Der WWF fordert die Europäische Kommission auf, Wissenschaftler und Finanzmarktteilnehmende für ihren Vorschlag des Energie-Rechtsakts der Taxonomie in einer öffentlichen Konsultation einzubeziehen. Außerdem sollte mit einer Entscheidung auf EU-Ebene gewartet werden, bis die Regierungsbildung in Deutschland abgeschlossen ist.“

Kontakt

Julian Philipp

Pressesprecher, Berlin

Lea Vranicar

Pressesprecherin, Berlin