Am Mittwoch hat die Europäische Kommission ihre EU-Bodenschutzstrategie vorgelegt. Dazu Michael Berger, Referent für nachhaltige Landwirtschaft vom WWF Deutschland:
„Europas Böden verschwinden unter Beton oder verwehen im Wind. Anstatt Treibhausgase zu binden setzen sie gerade Treibhausgase frei. Sie sind mit Schadstoffen belastet und verlieren an biologischer Vielfalt. Die Kommission geht davon aus, dass 60 bis 70 Prozent der Böden in der EU in keinem guten Zustand sind. Dieser verheerenden Entwicklung muss die Europäische Union entschiedener als bisher entgegenwirken.
Der WWF begrüßt daher die Ankündigung eines EU-Gesetzes zur Bodengesundheit, das die Mitgliedsaaten beispielsweise zur Berichterstattung über ihre Fortschritte bei der Bekämpfung der Flächenversiegelung anweisen soll. Bisher verschieben hier viele Länder ihre Ziele nach Belieben in die Zukunft. So hat Deutschland 2018 das Ziel, den einen Flächenverbrauch auf unter 30 Hektar pro Tag zu drücken kurzerhand von 2020 auf 2030 verschoben. Ob die künftige Bundesregierung dieses Ziel ohne Druck aus Brüssel ernsthafter angeht, wird der Koalitionsvertrag zeigen. Die EU-Bodenstrategie könnte hier neue, wichtige Marken setzen.
Letztlich müssen jetzt die Weichen gestellt werden, damit, in zwei Jahren unter dem Gesetz zur Bodengesundheit auch wirklicher Bodenschutz stattfinden wird. Die neue Bundesregierung ist jedenfalls dazu aufgerufen, dieses Vorhaben zu unterstützen und sich für eine ambitionierte europäische Bodengesetzgebung stark zu machen, die unsere Böden mit einem ebenso hohen Schutzstatus wie Wasser oder Klima versieht.