Berlin, 6.5.2021: Kanzlerin Angela Merkel hat eine Erhöhung deutscher Klimafinanzierung beim Petersberger Klimadialog vertagt. “Ankündigungen werden die Klimakrise nicht lösen - wir brauchen nun Greifbares. Dazu zählen mehr Mittel für Länder des globalen Südens, um dort Klimaschutz und Klimaanpassung voranzubringen. Und dazu zählen konkrete Maßnahmen zuhause”, sagt Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand beim WWF Deutschland. Deutschland hat aufgrund historischer Emissionen eine besondere Verantwortung bei der Klimafinanzierung und hätte sie eigentlich von 4 auf 8 Milliarden Euro ab 2025 erhöhen müssen, um einen angemessenen Beitrag zu leisten. “Die Kanzlerin hat leider nur schöngerechnet, statt ihrer Verantwortung gerecht zu werden”, kritisiert Brandes.
Auch beim Klimaschutz vor der Haustür ist längst nicht alles so schön, wie es mit den neuen Zielen der Bundesregierung scheint. Sie hatte am Mittwoch vereinbart, ihr Klimaziel für 2030 zu erhöhen, ein neues Zwischenziel für 2040 zu setzen und das Ziel der Treibhausgasneutralität auf 2045 vorzuziehen. "Wirklich feiern können wir die größere Ambition erst, wenn auch konkret etwas passiert. Und ohne umfassende Energiewende kann nichts passieren, denn alle Sektoren sind auf Erneuerbare angewiesen”, so Brandes. Der Ausbau der Erneuerbaren ist in den vergangenen Jahren eingebrochen, 2020 wurden gerade einmal 6,3 Gigawatt zugebaut – 15 bis 20 Gigawatt wären nötig.