Berlin, 27.5.2021: Ein Gericht in Australien hat die Rechte junger Generationen auf besseren Klimaschutz gestärkt. Acht Schüler:innen hatten gegen die Umweltministerin des Landes wegen einer geplanten Erweiterung einer Kohlemine geklagt. Das Gericht entschied, die Umweltministerin stehe in der Pflicht, junge Menschen vor der Klimakrise zu schützen. Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz in Deutschland und einem Urteil eines niederländischen Gerichts zu den Treibhausgasemissionen des Unternehmens Shell ist dies die dritte maßgebliche Gerichtsentscheidung zum Klimaschutz innerhalb kürzester Zeit. Dazu sagt Viviane Raddatz, Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland:
„Endlich wird dem Klimaschutz umfassend Recht gesprochen: Keine Regierung und kein Unternehmen kann sich aus der Verantwortung stehlen, der Klimakrise Einhalt zu gebieten. Wir alle – und ganz besonders unsere Kinder – haben ein Recht darauf. Von den Gerichten weltweit kommen nun die entsprechenden Signale, was gleichzeitig begrüßenswert und schade ist, denn eigentlich hätten Politik und Wirtschaft schon längst von selbst aktiv werden können und müssen. Nun wird es darauf ankommen, den Gerichtsentscheidungen die nötigen Taten folgen lassen.
In Deutschland brauchen wir schnellstmöglich ein umfassendes Sofortprogramm, damit die neuen Klimaziele auch erreicht werden. Noch vor der parlamentarischen Sommerpause muss die Große Koalition Maßnahmen für alle Sektoren auf den Weg bringen. Und auch die EU ist gefragt: In ihrem großen Sommerpaket im Juli sollte sie den Fokus darauf legen, das ‚mindestens‘ in ihrem neuen Klimaziel von ‚mindestens 55 Prozent‘ zu erreichen. Denn eigentlich müsste sie mehr tun, um einen fairen Beitrag zum weltweiten Klimaschutz zu leisten.“