WWF: Empfehlungen für eine nationale Roadmap liegen auf dem Tisch

Die Circular Economy Initiative Deutschland (CEID) hat am Dienstag ihren finalen Abschlussbericht veröffentlicht. An der „Circular Economy Roadmap für Deutschland“ haben sich rund 130 Expert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft beteiligt, um einen Weg zu einem gemeinsamen Zielbild für eine Kreislaufwirtschaft im Jahr 2030 zu entwerfen. Auch der WWF Deutschland war intensiv an Ausarbeitung der Handlungsempfehlungen beteiligt. 

Rebecca Tauer, Expertin für Kreislaufwirtschaft beim WWF Deutschland, kommentiert:
„Auf die Empfehlungen der Initiative müssen jetzt Taten folgen. Die Roadmap für eine umfassende Kreislaufwirtschaft muss im nächsten Koalitionsvertrag der Bundesregierung stehen. Grundlegend und wichtig sind dafür: Klima- und Ressourcenschutz zusammen zu denken und eine umfassende systemische Transformation der Wirtschaft in den Vordergrund zu stellen. Wir brauchen eine Kreislaufwirtschaft, um unsere Klimaziele zu erreichen und innerhalb der planetaren Grenzen zu wirtschaften. Deutschland braucht eine übergeordnete Strategie für Kreislaufwirtschaft.“
 
Weiter sagt Rebecca Tauer: „Nur ein ganzheitliches gesetzliches Rahmenwerk kann den bestehenden Flickenteppich aus Gesetzen und Absichten zusammenführen – zu einem kohärenten Ansatz für den Klima- und Ressourcenschutz. Eine punktuelle Veränderung in verschiedenen politischen Feldern oder individuelle, profitorientierte Kreislauf-Innovation reichen nicht aus.“ 

Der WWF sieht als wichtige nächste Schritte, dass steuerliche Anreize geschaffen und ordnungsrechtliche Instrumente überarbeitet werden, zum Beispiel die Verlängerung von Garantiezeiten und besseren Reparaturbedingungen. Dazu gehört auch eine proaktive Rolle der Bundesregierung auch auf EU-Ebene, aber auch die eigene öffentliche Beschaffung konsequent zirkulär auszurichten.

„Das erarbeitete Zielbild der Initiative ist eine ausgezeichnete Grundlage, um klare Ziele für den Ressourcen- und Klimaschutz durch Circular Economy zu formulieren, wie etwa ein absolutes Ressourcenreduktionsziel auf nationaler Ebene oder Sekundärrohstoffeinsatzquoten im Bausektor“, sagt Rebecca Tauer. Die Arbeitsgruppe Geschäftsmodelle zeigt klare Wege für Unternehmen auf, gemeinschaftlich in zirkulären Wertschöpfungsnetzwerken zu arbeiten, die dabei erarbeiteten Muster bieten eine gute Orientierung im nötigen Umbau der Unternehmen. „Die Industrie ist gefragt, weiter neu zu denken, Innovationsräume zu schaffen und neue Allianzen einzugehen. Hier ist vor allem im Bereich Digitalisierung viel Potenzial, Transparenz für Käufer:innen und Nutzer:innen zu schaffen und so einen Systemwandel zu unterstützen.“
 

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Julian Philipp

Pressesprecher, Berlin