„Den Ozean, den wir für unsere Zukunft brauchen“ stellt die UN-Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung in den Fokus, die am 1.6.2021 beginnt. Ziel ist es, auf höchster internationaler Ebene neue Lösungen zum Schutz der Ozeane und seiner nachhaltigen Nutzung zu entwickeln und umzusetzen. Die Meere leiden unter massiven menschengemachten Bedrohungen wie Überfischung, Verschmutzung und Zerstörung von Boden- und Küstenlebensräumen sowie den dramatischen Auswirkungen der Klimakrise.
Heike Vesper, Leiterin des WWF-Meeresschutzes und Mitglied des Deutschen Dekaden-Komitees, fordert: „Wir leben auf einem blauen Planeten. Ein gesunder Ozean ist für uns Menschen überlebensnotwendig. Die Dekade der Ozeanforschung zeigt, dass dieses Wissen auf höchster politischer Ebene angekommen ist. Das ist ein Meilenstein, an dem wir jetzt vereint handeln, Ressourcen bündeln und Mut beweisen müssen, Veränderungen und konkrete Schritte zum Schutz der Ozeane auf den Weg zu bringen.“
Die Meere sind die blaue Lunge des Planeten, unersetzlich im Kampf gegen die Klimakrise, beim Erhalt der globalen Biodiversität und gleichzeitig ein zentraler wirtschaftlicher und kultureller Faktor. Die von der UN ausgerufene Dekade von 2021 bis 2030 will dieses Bewusstsein auf gesellschaftlicher Ebene besser verankern. Außerdem sollen durch die Zusammenarbeit von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft und verstärkte Forschung neue Lösungen für drängende Probleme entstehen. Die Dekade strebt an, im Jahr 2030 sieben Ziele zu erreichen, wie der Ozean aussehen soll: Sauber, gesund und widerstandsfähig, produktiv, vorhersehbar, sicher, zugänglich und inspirierend.
„Als Mitglied des deutschen Dekaden-Komitees unterstütze ich die Umsetzung der gesteckten Ziele in Deutschland. In den nächsten 10 Jahren müssen wir wissenschaftsbasierte, politische Entscheidungen treffen, die unsere Ozeane effektiv schützen, die biologische Vielfalt erhalten und damit auch die Lebensgrundlage von Millionen Menschen bewahren“, so Heike Vesper. „Dafür brauchen wir vor allem effektive Meeresschutzgebiete, begrenzte und nachhaltige Fischerei und eine unbedingte Begrenzung der Klimaerhitzung auf unter 1,5 Grad.“
Zum Hintergrund:
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den Zeitraum 2021 bis 2030 zur UN-Dekade der Ozeanforschung für Nachhaltige Entwicklung erklärt. Die Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission (IOC) der UNESCO ist mit deren Umsetzung beauftragt. Sie soll durch Forschung und Beobachtung der Meere herausfinden, wie sie sich nachhaltiger nutzen und besser schützen lassen. Zur Koordinierung der Aktivitäten auf nationaler Ebene sieht der Implementierungsplan der Dekade die Einrichtung von nationalen Dekaden-Komitees vor.
Heike Vesper, Leiterin des Fachbereichs Meeresschutz beim WWF Deutschland, ist Mitglied im Deutschen Dekaden-Komitee.