Berlin, 26.03.2021: Die EU-Konsultation zum EU-Gesetz zur Wiederherstellung zerstörter Natur geht in die entscheidende Phase: Noch 10 Tage können EU-Bürger:innen sich online für ein ambitioniertes EU-Renaturierungsgesetz aussprechen. Der WWF ruft Interessierte dazu auf, an der Befragung teilzunehmen. „Wir müssen zurück zu den widerstandsfähigen Ökosystemen der Vergangenheit, um aktuellen Bedrohungen wie Klimakrise und Artensterben gewachsen zu sein“, kommentiert WWF-Experte für Biodiversitätspolitik Florian Titze, „Der Zustand unserer Natur beeinflusst letztendlich auch unsere Gesundheit, unseren Wohlstand und unsere Sicherheit.“
Laut der europäischen Umweltagentur EEA sind 81 Prozent aller von der EU geschützten Lebensräume in einem schlechten Zustand. Titze sagt: „Arten wie Feldhamster und Rebhuhn fehlt schlichtweg der Lebensraum, sie könnten in wenigen Jahren ausgestorben sein. Ein starkes EU-Gesetz zur Renaturierung kann diesem Abwärtstrend der Artenvielfalt noch entgegenwirken, da es vor allem mehr Lebensraum schaffen soll. Das Gesetz muss dafür allerdings unbedingt rechtlich bindend sein und auf eine schnelle Umsetzung in den EU-Ländern zielen, sonst wird es bald still in unseren Wiesen, Flüssen und Wäldern.“ Als Renaturierungsmaßnahmen können in der EU beispielsweise zahlreiche Flüsse renaturiert und Moore wiedervernässt werden. Naturnahe Flüsse mit intakten Flussauen mildern Hochwasser ab und bieten Lebensraum für Wanderfische wie Huchen, Aal und Barbe. Neben der Artenvielfalt profitiert auch das Klima von Renaturierungsmaßnahmen: Moore, Flussauen und Wälder speichern Kohlenstoff und bremsen damit die Klimakrise.
Hintergrund: Unterschriften für ein starkes EU-Renaturierungsgesetz
Um die Teilnahme an der EU-Konsultation möglichst einfach zu gestalten hat der WWF zusammen mit BirdLife Europe und dem NABU die Seite restorenature.eu/ geschaffen. Darüber können sich Bürger:innen noch bis zum 5. April 2021 für ein ambitioniertes EU-Renaturierungsgesetz aussprechen.