WWF: Wir brauchen ein Umdenken, um Materialien in Kreisläufen zu führen

Die Ciruclar Economy Initiative Deutschland veröffentlichte am heutigen Montag ihren Bericht „Kunststoffverpackungen im geschlossenen Kreislauf – Potenziale, Bedingungen, Herausforderungen“, an dem sich der WWF Deutschland beteiligt hat. 

Martin Bethke, Geschäftsführer Märkte und Unternehmen beim WWF Deutschland, sagt dazu: 

„Wir brauchen weniger und bessere Verpackungen. Trotz vieler Verbesserungen bei Verpackungen steigen die Berge aus Verpackungsmüll immer weiter. Mehr als die Hälfte der Kunststoffverpackungsabfälle wird am Ende verbrannt. Damit schädigen wir die Umwelt und verlieren auch noch den Wert eingesetzter Ressourcen. Ein Umdenken ist notwendig, um in Verpackungen mehr zu sehen als Wegwerf-Produkte. Wir brauchen grundlegende Veränderungen unseres Wirtschaftes und Konsumierens, um den primären Ressourcenverbrauch, Klimaauswirkungen und das Abfallaufkommen zu reduzieren. 

Oberste Priorität hierbei muss immer die Vermeidung haben. Notwendige Verpackungen sollten von Beginn an auf ein effizientes und effektives Ressourcenmanagement ausgelegt sein. Material- und Produktdesign gilt es so auszulegen, dass keine toxischen Wirkungen entlang der Wertschöpfungskette auftreten und Folgenutzungen negativ beeinträchtigt werden.  

Um die Potentiale der Kreislaufwirtschaft voll auszuschöpfen, braucht es ambitionierte und konkrete Ziele, Maßnahmen und Vorgaben. Die Einführung von Mindeststandards für die EU-weite Harmonisierung von Verpackungsmaterialien und deren Bestandteilen ist ein wichtiger Schritt. Zielführend ist auch der sinnvolle Einsatz von Sekundärrohstoffen oder Alternativen zu fossilem Primärmaterial – immer unter Betrachtung der Materialherkunft, des konkreten Anwendungsfalls und des tatsächlichen Nachgebrauchsszenarios.

Wirtschaften in echten Kreisläufen ist einer der wichtigsten Pfeiler für eine nachhaltige Wirtschaft in planetaren Grenzen. Bisher entnimmt die lineare Wirtschaft dem Planeten Ressourcen, verbraucht sie und wirft sie weg. Diese Verschwendung führt in die Sackgasse, verursacht klimafeindlichen Treibhausgase und zerstört artenreiche Ökosysteme. Deutschland braucht eine ganzheitliche Strategie für Kreislaufwirtschaft. Aber auch Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen – für zukunftsfähige Geschäftsmodelle innerhalb der planetaren Grenzen.

Hintergrund
Der heute veröffentlichte Abschlussbericht „Kunststoffverpackungen im geschlossenen Kreislauf – Potenziale, Bedingungen, Herausforderungen“ beinhaltet neben dem Zielbild für eine zirkuläre Verpackungsindustrie auch Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Es werden zwei konkrete Anwendungsfälle hinsichtlich ihres Kreislaufpotentials betrachtet. Die Arbeitsgruppe Verpackungen der Ciruclar Economy Initiative Deutschland CEID setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern aus Forschung, Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen mit Expertise zu Verpackungen zusammen. Der WWF Deutschland ist Mitglied der CEID. 

Kontakt

Julian Philipp

Pressesprecher, Berlin