Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat am heutigen Dienstag seinen jährlichen Risikobericht vorgestellt. Die wahrscheinlichsten Risiken in den nächsten Jahren sieht der Bericht in Extremwettereignissen wie Fluten und Stürmen, Scheitern des Klimaschutzes, menschengemachten Umweltschäden, Infektionskrankheiten und Pandemien sowie Artensterben und dem Verlust der biologischen Vielfalt.
Dr. Martin Bethke, Geschäftsführer Märkte und Unternehmen beim WWF Deutschland, kommentiert:
„Klima-, Natur und Umweltrisiken dominieren den WEF-Risikobericht. Auch die Covid-Pandemie unterstreicht noch einmal deutlich, dass wir endlich zu einem nachhaltigen Wirtschaften in planetaren Grenzen umsteuern müsse. Der Report zeigt drei Punkte, die jetzt wichtig sind:
1. Die größten Risiken lassen sich nicht isoliert bekämpfen. Klima- und Biodiversitätsschutz sind entscheidend bei der Gesundheitsvorsorge für die gesamte Menschheit. Die Klimakatastrophe und Artensterben pausieren nicht während der Covid-Pandemie. Die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft kann nicht aufgeschoben werden, bis die Auswirkungen der Pandemie überwunden sind.
2. Wir müssen aktiv gegensteuern und zukünftige Krisen vermeiden. Wichtig ist, dass alle Gelder, Kredite und Mittel jetzt so eingesetzt werden, dass sie die Bekämpfung der genannten Risiken des WEF-Berichts in Angriff nehmen. Fatal wäre es, wenn wir uns nur auf die Folgen der nächsten Krise vorbereiten, anstatt ihre Ursachen zu bekämpfen. Bei der Klimakatastrophe sind bereits die nächsten zehn Jahre entscheidend. Jedes zehntel Grad zählt bei der Bekämpfung der Erderhitzung.
3. Unternehmerinnen und Unternehmer müssen Verantwortung übernehmen und Nachhaltigkeitsziele systematisch in ihr Kerngeschäft integrieren. Der Risikobericht des WEF setzt ein deutliches Zeichen: Nachhaltiges Wirtschaften wird langfristig der entscheidende Faktor bei der Vergabe von Investitionen und Krediten.“