Berlin, 13.01.2021: Die Umweltminister:innen der Länder haben ihre Amtskolleg:innen der Agrarministerien aufgefordert, sie in die Ausarbeitung des nationalen GAP-Strategieplans einzubinden. Die Naturschutzorganisation WWF unterstützt die Forderung nach einer verbindlichen ressortübergreifenden Zusammenarbeit: „Es geht um zentrale Handlungsfelder im deutschen Klima- und Artenschutz und die Zukunft von Boden, Wasser und Luft in ganz Deutschland. Die Umweltressorts gehören an den Planungstisch“, so WWF-Naturschutzvorstand Christoph Heinrich.
In einem eigenen GAP-Positionspapier stellen die Umweltminister:innen außerdem Kernanforderungen insbesondere für die Konditionalität und zur Ausgestaltung der sogenannten Eco-Schemes auf deutscher Ebene. Positiv wertet der WWF, dass sie laut Positionspapier bei der Konditionalität national deutlich nachschärfen wollen. Dabei handelt es sich um jene Auflagen, die landwirtschaftliche Betriebe generell erfüllen müssen, um weiter pro Hektar Fördergelder aus dem EU-Topf zu erhalten.
So sprechen sich die Umweltminister:innen zum Beispiel bei den Vorgaben für nicht-produktive Flächen, die allein dem Schutz der Biodiversität vorbehalten sein sollen, für verbindlich mindestens 5 Prozent im Rahmen der Konditionalität aus. „Das wäre ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Insgesamt müssen zukünftig mindestens 10 Prozent der Agrarlandschaft exklusiv bleiben für die Natur, etwa für Hecken oder Brachen. Dieser Mindestanteil nichtproduktiver Flächen ist wissenschaftlich notwendig, um überhaupt positive Naturschutz-Effekte zu erzielen“, so Christoph Heinrich.
Insgesamt werden Landwirt:innen in der EU in den nächsten sieben Jahren rund 387 Milliarden Euro an Subventionen aus Brüssel erhalten. „Je besser wir die Fördermilliarden der EU zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zum Schutz von Klima, Wasser und Böden auf Feldern und im Stall einsetzen, desto besser für die Landwirtinnen und Landwirte. Eine Ökologisierung der Landwirtschaft erhält langfristig ihre Produktionsgrundlagen. Denn sie sind abhängig von vitalen Böden, intakten Wasserkreisläufen und stabilen Ökosystemen mit deren Dienstleistungen wie Bestäubung oder natürliche Schädlingsbekämpfung“, unterstreicht WWF-Naturschutzvorstand Heinrich.