Das Rauschen der Wellen, die Seeluft, der unendliche Horizont – das Meer ist für Heike Vesper, Leiterin des WWF-Meeresschutzzentrums in Hamburg, eine innere Heimat und ein Ort, der beruhigt und befreit. Als Kind träumte sie davon, unter Wasser atmen zu können, heute kämpft seit 20 Jahren beim WWF für den Schutz der Ozeane. Ihre persönlichen Erfahrungen hat sie jetzt in einem Buch veröffentlicht. „Wenn wir die Meere retten, retten wir die Welt“ nimmt die Leser:innen mit auf eine Reise zu den Ursachen der Probleme, die den Meeren zusetzen, erzählt von Begegnungen mit Blauwalen und Oktopussen und gibt Anstöße, was wir selbst tun können, um die „blaue Lunge“ unseres Planeten zu erhalten. Das Buch ist ab heute im Handel erhältlich.
„Wäre das Meer ein Mensch, müsste es dringend ins Krankenhaus, und zwar auf die Intensivstation, weil alle Organe schwer angegriffen sind“, beschreibt Heike Vesper die aktuelle Lage. Die Ozeane bedecken rund 70 Prozent der Erdoberfläche, regulieren das Klima und ernähren Milliarden Menschen. Jeder zweite Atemzug kommt aus dem Meer. Doch vor allem durch Überfischung, Verschmutzung, Zerstörung und die menschengemachte Klimakrise haben wir die Meere in einen historischen Notstand gebracht. „Wir sind dabei ein System zu zerstören, auf das wir existenziell angewiesen sind und es ist unsere Aufgabe, es zu retten“, so Vesper.
Wie wir damit in kleinen Schritten anfangen, erläutert sie in jedem Kapitel unter der Rubrik „Ich hoch Wir“. So kann beispielsweise der Einkaufszettel zum Meeresschutz beitragen. „Fisch sollten wir als Delikatesse ansehen und nur aus nachhaltigen Quellen beziehen. Der neue Flauschpulli darf ruhig aus dem Second-Hand-Laden kommen und es lohnt sich, zu einem Ökostrom-Anbieter zu wechseln.“ Aber auch Politik und Wirtschaft nimmt Heike Vesper in die Pflicht. Sie fordert unter anderem die konsequente Bekämpfung der Erderhitzung auf unter zwei Grad, faire und umweltfreundliche Lieferketten, Zonen ohne wirtschaftliche Nutzung in Meeresschutzgebieten und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft statt immer mehr Abfälle und Verpackungen. Darüber hinaus gewährt sie vielseitige Einblicke in die Höhen und Tiefen ihrer Arbeit beim WWF, nimmt die Leser:innen mit auf Reisen in faszinierende Unterwasserwelten, zu Schweinswalen und in Mangrovenwälder und zeigt, wie sich die Natur regenerieren kann, wenn wir ihr die Chance dazu geben.
„Wir wissen heute so viel wie nie zuvor über die Klimakrise und ihre Folgen, aber wir tun trotzdem nicht genug dagegen. Mit meinem Buch möchte ich meine Faszination und Liebe für die Meere weitertragen. Ich möchte angesichts der dramatischen Lage aufrütteln und Leser:innen motivieren, die Dinge gemeinsam anders zu machen, um die Meere und damit uns selbst zu retten“, erklärt Heike Vesper.
WWF-Botschafter und Journalist Dirk Steffens resümiert: „Ein Buch wie das Meer: Tief, überraschend und absolut unverzichtbar."