Internationales Bündnis aus Zivilgesellschaft, indigenen Völkern, Arbeitnehmern und Gewerkschaften, Jugend- und Frauenorganisationen fordert ein globales UN-Abkommen gegen Plastikverschmutzung

Genf/ Washington DC, 15.12.2021: Der Ruf nach einer weltweiten politischen Antwort auf die Plastikkrise wird immer lauter:  Ein breites Bündnis aus über 700 zivilgesellschaftlichen Organisationen aus 113 Ländern – darunter der WWF - fordert die UN-Mitgliedsstaaten öffentlich auf, sich darauf zu einigen, ein rechtsverbindliches globales Instrument gegen Plastikverschmutzung zu schaffen.  Ein solches Abkommen unter dem Dach der Vereinten Nationen soll einen globalen Rahmen schaffen, der die Staaten dazu verpflichtet, die anhaltende Bedrohung der Umwelt, der biologischen Vielfalt, des Weltklimas und der menschlichen Gesundheit durch Kunststoffe wirksam anzugehen. Auf der bevorstehenden UN-Umweltversammlung (UNEA 5.2) im Februar 2022 in Nairobi, Kenia, wird entschieden, ob Verhandlungen über ein rechtsverbindliches Abkommen gegen die Plastikverschmutzung aufgenommen werden. Auch 89 global tätige Unternehmen sowie über 2.150.000 Einzelpersonen im Rahmen einer WWF-Petition haben diese wichtige Forderung bereits erhoben.

„Die Unfähigkeit der Welt, den Plastikmüll zu bewältigen, führt dazu, dass ein Drittel des Plastiks, d. h. 100 Millionen Tonnen Plastikmüll, Landschaften, Meere und Küsten verschmutzt. Obwohl sich die freiwilligen Initiativen und nationalen Vorschriften zur Bewältigung der Krise in den letzten fünf Jahren verdoppelt haben, ergießt sich Plastik weiterhin in alarmierendem Ausmaß in die Umwelt. Es ist dringend notwendig, die derzeitigen Bemühungen durch einen koordinierten, globalen Ansatz zu verstärken. Wir müssen jetzt handeln, um diese Plastikkrise zu beenden“, fordert Alois Vedder, Leiter Politik beim WWF Deutschland.

Es reiche nicht aus der Plastikflut allein mit regionalen Maßnahmen zur Abfallbewirtschaftung zu begegnen, die zudem von Land zu Land unterschiedlich gut ausgeprägt sind. Produktions- und Lieferketten für Plastik, Handelsströme und auch Transportwege für Entsorgung und Recycling von Kunststoffen umspannen den ganzen Globus. Deshalb müsse die Produktions- und Gebrauchsphase gemeinsam mit der Entsorgung in den Blick genommen und im Rahmen eines Abkommens verbessert werden.

Das geforderte Abkommen sollte so gestaltet sein, dass es mit nationalen und regionalen Aktionsplänen vereinbar ist und diese ergänzt, um die politischen Bemühungen zu harmonisieren. Außerdem sollte es die Investitionsplanung verbessern, Innovationen anregen, Kapazitäten und Strukturen aufbauen, um die Einhaltung der Vertragsziele zu unterstützen, und die Entwicklung der Infrastruktur koordinieren. „Die Zeit ist reif für ein UN-Abkommen gegen die Plastikverschmutzung, das die notwendigen gemeinsamen Regeln und Vorschriften festlegt und die Verschmutzung der Ozeane durch Plastik bis 2030 stoppt“, bekräftigt Alois Vedder vom WWF Deutschland.

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Britta König

Pressesprecherin, Hamburg