WWF-Statement zur Roten Liste der Reptilien und Amphibien / Bundesnaturschutzfonds gegen das Artensterben

Laubfrosch, Feuersalamander und Kreuzotter geht es in Deutschland „an den Kragen“. Das geht aus der am Dienstag veröffentlichten Roten Liste des Bundesamts für Naturschutz (BfN) und dem Rote-Liste-Zentrum (RLZ) hervor. Demnach ist jede zweite der heimischen Amphibienarten in ihrem Bestand gefährdet, bei den Reptilien liegt der Anteil noch höher. Hierzu erklärt Dr. Arnulf Köhncke, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland:

„Für Laubfrosch, Feuersalamander, Kreuzotter und Co wird es wortwörtlich eng in Deutschland. Durch neu entstehende Siedlungen oder Industriegebiete verlieren sie ihr Zuhause. Jeden Tag verschwindet dadurch wertvoller Boden im Umfang von mehr als 50 Fußballfeldern. Hinzu kommen Todesfallen wie Straßen und Autobahnen, die ihre Lebensräume zerschneiden. Zum Sargnagel für viele Vertreter dieser Arten wird dann die intensive Forst- und Landwirtschaft.

Frösche, Kröten und Echsen sind als Teil unserer heimischen Fauna stark bedroht und wenn wir sie verlieren, verlieren wir ein Stück Heimat. Damit auch unsere Kinder und Enkel noch in Zukunft Kaulquappen im Teich oder eine Blindschleiche im Laub beobachten können, müssen wir jetzt handeln. Der WWF fordert daher einen Bundesnaturschutzfonds in Höhe von 500 Millionen Euro jährlich, um hierzulande das größte Artensterben seit Ende der Dinosaurierzeit zu stoppen.

Deutschland muss die letzten Rückzugsorte dieser Arten, wie etwa Feuchtgebiete und naturnahe Wälder, erhalten und andernorts auch wiederherstellen. Zudem muss die nächste Bundesregierung Artenschutz als sektorenübergreifende Herausforderung etwa in der Agrarpolitik oder der Städtebauplanung konsequenter verankern und priorisieren.“

 

Kontakt

Roland Gramling

Pressesprecher, Berlin