Berlin, 22.02.2021: Der Bundestag beschäftigt sich heute mit einer neuen Bundeswaldprämie, die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer künftig stärker finanziell unterstützen soll. Entlohnt werden sollen laut Antrag Ökosystemdienstleistungen, wie beispielsweise die Speicherung von Kohlenstoff, Förderung der Artenvielfalt und die Stabilisierung des Wasserhaushalts. Für die Fördermaßnahmen soll vom Bundeslandwirtschaftsministerium und Bundesumweltministerium ein Honorierungssystem erarbeitet werden. Dr. Susanne Winter, Programmleiterin Wald beim WWF Deutschland kommentiert:
„Mit dem jetzt vorgelegten Antrag der Regierungsfraktionen könnte eine Abkehr von der Förderung im Gießkannenprinzip kommen. Ob die geforderte Prämie, die für den Klima- und Biodiversitätsschutz benötigte Wirkung auch wirklich entfaltet, bleibt allerdings abzuwarten. Unabdingbar dafür ist der bisher im Antrag fehlende Verweis darauf, das ökologische Standards eingehalten werden müssen, um die Waldprämie zu erhalten. Diese Mindeststandards sind bisher nirgendwo festgeschrieben und müssen dringend ins Bundeswaldgesetz aufgenommen werden. Sonst würde künftig auch klima- und biodiversitätsschädigende Holznutzung durch die aus Steuergeldern finanzierte Bundeswaldprämie gefördert werden.
Flächen ohne Holznutzung müssen zudem unbedingt in das Honorierungssystem aufgenommen werden. Diese sind goldwert für Klima und Artenvielfalt: Sie speichern langfristig mehr Kohlenstoff und leisten einen deutlich höheren Beitrag für die Biodiversität als bewirtschaftete Flächen. Umweltverbände sollten in die Ausgestaltung unbedingt mit einbezogen werden.“