EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich in ihrer heutigen „Rede zur Lage der Union“ für eine Erhöhung des EU-Klimaziels ausgesprochen. Die Emissionen der Treibhausgase sollen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 reduziert werden. Dazu kommentiert Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland:
„Europa sendet ein wichtiges Signal: Klimaschutz ist die Herausforderung dieser Generation. Die internationale Staatengemeinschaft muss ihre Ambitionen gegen die Klimakrise deutlich anheben, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Die EU-Kommission macht mit ihrem vorgeschlagenen Klimaziel von mindestens 55 Prozent einen wichtigen Schritt nach vorne. Ursula von der Leyen hält den Geist ihres Green Deals am Leben. Doch es bleibt auf dem Weg zu einem klimaneutralen Europa nur ein erster Schritt. Ein EU-Klimaziel von mindestens 65 Prozent ist nötig, um dem Pariser Klimaschutzabkommen gerecht zu werden und die Erderhitzung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen.
Es kommt nun auf die Ausgestaltung an. Das Ziel von mindestens 55 Prozent muss als festes Minderungsziel definiert werden. Leistungen von Emissionssenken aus dem Forst- und Landnutzungssektor können hier nur zusätzlich eingebracht, nicht aber auf das feste Reduktionsziel angerechnet werden. Um das neue Klimaziel bis 2030 zu erreichen, braucht es jetzt robuste und konsequente Maßnahmen wie eine Verschärfung der EU-Instrumente: etwa CO2-Grenzwerte für PKW, EU-Emissionshandel und Anpassung der Effizienz- und Erneuerbaren-Ziele.“