Der Ausbruch der Vogelgrippe im Wattenmeer hat inzwischen nie dagewesene Dimensionen erreicht. Tausende Vögel sind bereits verendet, ein Abklingen ist nicht absehbar. Der WWF äußert sich besorgt über die Lage.
Dazu Hans-Ulrich Rösner, Leiter des WWF-Wattenmeerbüros in Husum: „Der aktuelle Ausbruch der Vogelgrippe hat besonders im Wattenmeer inzwischen eine dort nie dagewesene Dimension erreicht. Allein im schleswig-holsteinischen Teil der Wattenmeer-Region wurden schon rund 8.000 tote Wildvögel gefunden, die mit großer Wahrscheinlichkeit an der Vogelgrippe erkrankt waren. Betroffen sind vor allem Nonnengänse und Pfeifenten, aber auch weitere Vögel wie Seeadler oder Wanderfalken waren dabei. Leider ist ein Ende dieser Krise noch nicht absehbar.“ Die gegenseitige Ansteckung bei den Nonnengänsen und Pfeifenten wird wahrscheinlich dadurch erleichtert, dass sie sich in großen Trupps eng beieinander aufhalten.
Nicht nur im Wattenmeer ist die Lage dramatisch, auch im WWF-Ostseebüro äußert sich Leiter Jochen Lamp sorgenvoll: „Die Fälle von Vogelgrippe in Mecklenburg-Vorpommern beziehen sich bislang vorwiegend auf die geschlossenen Geflügelbetriebe auf Rügen und Zingst, kommen aber auch im Binnenland vor. Allerdings wurden auch mit Vogelgrippe infizierte Wildvögel wie Gänse, Schwäne und Enten gefunden. Auch ein Bussard war dabei. Die Sorge ist groß, dass sich die Krankheit auch hier weiter ausbreitet.“
Wer einen kranken oder toten Vogel findet, sollte ihn auf keinen Fall anfassen, da nicht auszuschließen ist, dass Menschen das Virus weiterverbreiten könnten. Die Nationalparkverwaltung im niedersächsischen Wattenmeer empfiehlt, Abstand zu dem Tier zu halten und auch Hunde anzuleinen, damit sie nicht in Kontakt mit dem Vogel kommen. Wem auffällig viele kranke oder tote Vögel auffallen, der sollte die zuständigen Veterinärbehörden über die Beobachtung und den Fundort informieren.
Der WWF empfiehlt darüber hinaus, Wasservögel in dieser Zeit möglichst in Ruhe zu lassen, und nicht z.B. durch Jagd für große Unruhe und Herumfliegen und damit für erhöhte Ansteckungsgefahr zu sorgen.