Am Mittwoch kommt erneut der „Runde Tisch Insektenschutz“ zusammen. Der Schutz von Insekten steht im Koalitionsvertrag und Bundesumweltministerin Svenja Schulze will noch dieses Jahr ein entsprechendes Gesetz in den Bundestag bringen. Dr. Diana Pretzell, die für den WWF Deutschland am Runden Tisch teilnimmt, drängt auf Tempo bei den notwendigen rechtlichen Anpassungen vor allem in der der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung aber auch im Bundesnaturschutzgesetz: „Das Insektensterben vor unserer Haustür stoppen wir nicht auf dem Papier, sondern nur draußen auf Feldern und Wiesen. Das vorliegende Aktionsprogramm Insektenschutz steckt dafür den Rahmen ab, wir müssen diesen Rahmen im Sinne von Natur und Landwirten schleunigst mit Leben füllen. Dazu müssen die Ministerinnen am runden Tisch endlich Antworten vorlegen.“
„Das Verbot der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und biodiversitätsschädigenden Insektiziden in Schutzgebieten ist alternativlos“, betont Pretzell, Leiterin Biodiversitätspolitik beim WWF Deutschland, mit Blick auf die wiederholten Forderungen nach Aufweichungen des Aktionsplans. „Wir haben die wirtschaftlichen Folgen für die Landwirte im Blick“, so Pretzell. Mehr Naturschutz muss durch Förderinstrumente unterstützt werden und in den betrieblichen Alltag passen. Um auch praktische Antworten zu geben erprobt der WWF ab diesem Jahr gemeinsam mit Landwirten und Wissenschaftlern in fünf Biosphärenreservaten in ganz Deutschland Maßnahmen für mehr Insektenschutz.
Neben strengen Richtlinien für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Bioziden in Nationalparken und anderen Schutzgebieten und dem zeitnahen Verbot von Totalherbiziden wie Glyphosat setzt sich der WWF außerdem für einen klaren Fahrplan zur schrittweisen Minderung des Einsatzes von chemisch-synthetischen Pestiziden generell im Ackerbau ein. „Deutliche Signale“ erwartet der WWF dazu auch aus der Zukunftskommission Landwirtschaft, die in Kürze ihre Arbeit aufnehmen soll.