WWF: Luchse in Deutschland brauchen Schutz

Anlässlich des dritten Internationalen Luchstages, am 11. Juni, fordert die Naturschutzorganisation WWF mehr Schutz für die 137 Luchse in Deutschland.  Die Katzenart galten hierzulande als ausgerottet und wurde in Deutschland nur durch Wiederansiedlungsprojekte wieder heimisch. Sie sind immer noch „stark gefährdet“ und werden weiterhin Opfer von Wilderei oder kommen bei Verkehrsunfällen ums Leben.  Es brauche daher weiterhin Aufklärungsarbeit und Anti-Wilderei-Maßnahmen. Außerdem fordert der WWF mehr Wildtierkorridore oder Grünbrücken und somit eine Vernetzung von Luchs-Lebensräumen.

„Als Naturschützer freuen wir uns über die stabile Luchs-Population in Deutschland. Allerdings zeigen die Zahlen auch, wie langsam der Luchsbestand in Deutschland wächst. Ein Hauptgrund dafür ist die Zerschneidung der Lebensräume durch Siedlungen, Industriegebiete und Straßen. Acht von insgesamt 13 toten Luchsen sind im Monitoringjahr 2018/2019 durch den Straßenverkehr ums Leben gekommen, drei Luchse starben an natürlichen Ursachen und bei zwei weiteren ist die Todesursache unklar.“, sagt Moritz Klose, Programmleiter Wildtiere beim WWF Deutschland.

Für Menschen sind Luchse harmlos und nur selten bekommt man sie zu Gesicht. Nachgewiesen werden sie durch Spuren im Schnee und mithilfe von selbstauslösenden Kameras – sogenannten Fotofallen. Das Verbreitungsgebiet der Katzen erstreckt sich von Mitteleuropa bis nach Asien. In Deutschland kommen sie im Harz, im Bayerischen Wald und in Baden-Württemberg vor. Der WWF begleitet außerdem ein Wiederansiedlungsprojekt im Pfälzerwald. Luchse benötigen ein Revier von der Größe des Stadtstaates Bremen. Am besten eignen sich Gebiete, in denen es genügend zusammenhängende Waldflächen gibt. Häufig erstrecken sich die Streifgebiete über Ländergrenzen hinweg. Der WWF arbeitet deshalb grenzübergreifend mit Interessensgruppen um Lösungen für Konflikte rund um den Luchs aufzuzeigen. Das Projekt 3Lynx sorgt für Austausch zwischen den Betroffenen und Aufklärung über Themen wie Luchsmonitoring und Schutz von Nutztieren.

Hintergrund

Der Tag des Luchses ist eine gemeinschaftliche Initiative des grenzübergreifenden Luchsprojektes 3Lynx und wurde 2018 vom WWF ins Leben gerufen. In Deutschland, Tschechien, Österreich, Italien und Slowenien veranstalten die Projektpartner und einige Naturschutzorganisationen öffentliche Veranstaltungen und Aktionen zu dieser bedrohten Tierart. Jahr für Jahr sollen sich weitere Länder anschließen, um gemeinsam auf die streng geschützte, größte Katze in unseren Wäldern aufmerksam zu machen.

Kontakt

Roland Gramling

WWF Pressestelle