Die im Bündnis "Lebendige Tideelbe" zusammengeschlossenen Umweltverbände BUND, NABU und WWF haben heute Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet, da am Elbufer zwischen Otterndorf und Cuxhaven seit Tagen Tausende toter Fische angespült werden. Außerdem fordern sie die Hamburg Port Authority (HPA) und die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GWDS) als "Bauherren" der Elbvertiefung auf, alle Baggerarbeiten sofort zu stoppen, solange die Ursachen für das dramatische Fischsterben nicht restlos aufgeklärt sind.
Tonnenweise junge Heringe, Stinte, Finten und tote Aale werden aus bislang nicht abschließend geklärter Ursache ans Ufer gespült, sogar Schweinswale und Störe sind dabei. In unmittelbarer Nähe dieses Elbabschnitts finden derzeit massive Baggerarbeiten für die Elbvertiefung und die geplanten Unterwasserablagerungsstätten Medemrinne Ost und Neufelder Sand statt.
Das Bündnis Lebendige Tideelbe fordert die zuständigen Behörden auf, sofort Untersuchungen einzuleiten, um die Ursachen für das Fischsterben zu klären. Bislang liegt der Verdacht nahe, dass der Einsatz der Baggerschiffe im Bereich der Elbmündung zu einer Schädigung der Fische führt. Aber auch andere Ursachen wie der Eintrag von Giftstoffen können nicht ausgeschlossen werden.
"Die bislang angespülten Fische sind möglicherweise nur die Spitze des Eisberges. Die Verbände haben deshalb Strafanzeige erstattet und die Wasserschutzpolizei aufgefordert, in alle Richtungen ermitteln. Die für den Gewässerschutz zuständigen Behörden in Niedersachsen und Schleswig-Holstein wären jetzt gut beraten, bis zum Vorliegen polizeilicher Erkenntnisse alle Baggerarbeiten stoppen", so die BUND, NABU und WWF.