Die Naturschutzorganisation WWF Deutschland begrüßt die Ankündigung der deutschen Bundesregierung ein Lieferkettengesetz auf den Weg zu bringen, fordert dafür jedoch klare Umweltstandards ein. Wirtschaftliche Aktivitäten deutscher Unternehmen dürften weder zur Entwaldung in anderen Teilen der Welt noch zur illegalen Fischerei und damit zur Ausbeutung von Umwelt und Mensch beitragen. So ist laut WWF beispielsweise die Ausweitung der nicht nachhaltige Landwirtschaft einer der Hauptfaktoren für die weltweite Entwaldung. Allein in den Tropen und Subtropen ist die Agrarindustrie demnach für 80 % des Waldverlustes verantwortlich.
Hierzu erklärt Martin Bethke, Geschäftsleiter Märkte und Unternehmen beim WWF Deutschland:
„Die Zeit ist überreif für ein deutsches Lieferkettengesetz. Umwelt und Soziales sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Aus diesem Grund muss ein Lieferkettengesetz den Ausschluss von umweltschädlichen Maßnahmen von Beginn an mitdenken.
Umweltschäden führen häufig zu Verletzungen der Menschenrechte auf Gesundheit, Wasser, Nahrung und einen angemessenen Lebensstandard. Ein deutsches Lieferkettengesetz muss dafür sorgen, dass kein Produkt auf dem deutschen Markt kommt, welches zu Menschenrechtsverletzungen und zu Zerstörung von Ökosystemen, Verschmutzung von Luft und Wasser sowie der Ausbeutung von natürlichen Ressourcen über ihre Regenerationsfähigkeit hinaus beiträgt.
Wenn wir die internationalen Abkommen zum Schutz von Weltklima und unseren natürlichen Lebensgrundlagen ernstnehmen und erfüllen wollen, braucht es daher endlich ein Lieferkettengesetz für Deutschland.“