Weniger Nashorn-Wilderei

Südafrika: Wichtigstes Nashorn-Land meldet Rückgang getöteter Dickhäuter um 23 Prozent

Breitmaulnashorn © Martin Harvey / WWF
Breitmaulnashorn © Martin Harvey / WWF

Berlin: Die Wilderei auf Nashörner hat im vergangenen Jahr deutlich abgenommen. Südafrika, das die mit Abstand größten Populationen an wildlebenden Breit- und Spitzmaulnashörnern beheimatet, hat einen Rückgang um rund 23 Prozent bekanntgegeben. Damit fielen 2019 insgesamt 594 der stark gefährdeten Dickhäuter der illegalen Jagd zum Opfer, wie das südafrikanische Umweltministerium mitteilte. Im Vorjahr waren es noch 769 gewesen. Der WWF begrüßt die Entwicklung als Erfolg der gemeinsamen Anstrengungen von Regierung, Privatwirtschaft, Gemeinden und Nichtregierungsorganisationen.

 

„Die neuen Zahlen sind ein großer Erfolg und verschaffen den Nashörnern eine kleine Verschnaufpause“, sagt Katharina Trump, Referentin für illegalen Artenhandel beim WWF Deutschland. „Gelöst ist das Problem damit aber noch nicht. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Wilderei nicht nur ein Problem der Strafverfolgung vor Ort ist, sondern auch der Nachfrage in den Ländern, wo das Nashornhorn am Ende gekauft wird. Nur durch internationale Kooperation haben wir eine Chance, der globalen Wildtier-Mafia das Handwerk zu legen.“

 

Einschränkend fügt der WWF hinzu, dass die Zahl der gewilderten Tiere ins Verhältnis zu den noch freilebenden Individuen gesetzt werden müsse. Aktuell gehe man von etwa 23.500 afrikanischen Nashörnern. Angesichts dieser niedrigen Zahl sei die Wilderei selbst auf niedrigem Niveau eine akute Bedrohung für die Tiere. „Wie viele Nashörner aktuell in Südafrika leben, wissen wir nicht genau. Schätzungen zeigen allerdings, dass die Bestände der Breitmaulnashörner zuletzt merklich zurückgegangen sind. Das ist ein schwerer Schlag, nachdem die Populationen ein ganzes Jahrhundert lang fast stetig gewachsen sind. Anfang des 20. Jahrhunderts standen die Tiere schon vor dem Aus. Wir dürfen nicht den Fehler machen und es wieder soweit kommen lassen“, so Trump.

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