Jedes Jahr bewertet der „Bericht zur Emissionslücke“ des UN-Umweltprogramms UNEP die Lücke zwischen den erwarteten globalen Emissionen und dem Niveau, das mit den Zielen des Pariser Abkommens zur Begrenzung der Erderhitzung im Einklang steht. Anlässlich der Veröffentlichung des Berichts am heutigen Mittwoch kommentiert Viviane Raddatz, Klima- und Energieexpertin des WWF Deutschland:
„Kurz vor dem Jubiläumsgipfel zu fünf Jahren Pariser Klimaschutzabkommen folgt der nächste Bericht mit düsteren Zahlen: Trotz eines kurzen Rückgangs bei der Emission von Treibhausgasen durch die Covid-Pandemie steuert die Welt immer noch auf eine Erderhitzung von mehr als 3 Grad bis zum Jahr 2100 zu. Und weiter: Das Ambitionsniveau der Vertragsparteien des Pariser Abkommens muss für die Einhaltung eines 1,5-Grad-Pfads mindestens um das Fünffache steigen.
Der UNEP-Bericht legt schonungslos offen, dass die Staatengemeinschaft in den ersten fünf Jahren des Pariser Abkommens noch nicht genug getan hat. Die in diesem Jahr vorgelegten erhöhten Klimaziele werden ein wichtiger Prüfstein für die Tragfähigkeit des Pariser Abkommens sein. Sie müssen den Weg bereiten, um die Minderungslücke schnell zu schließen. Alles, was die Staats- und Regierungschef:innen beim Klimaschutz auf die lange Bank schieben, wird nur teurer und dringender. Deswegen ist es so wichtig, dass die EU sich diese Woche ein ambitioniertes Klimaschutzziel für 2030 setzt, auch um die internationale Dynamik bis zur nächsten Weltklimakonferenz 2021 in Glasgow kräftig anzutreiben.“