Die guten Nachrichten der Woche vom 10.April
Von Elchen in Brandenburg, Bilbie-Babies in Australien und einem Enzym, das Hoffnung macht
Die Corona-Pandemie geht um die Welt – mit einschneidenden Folgen für uns alle. Umso wichtiger, auch positive Gedanken und Optimismus zuzulassen und nicht zu vergessen, dass es trotz allem auch „gute Nachrichten“ dort draußen gibt. Der WWF Deutschland hat daher mutmachende Lichtblicke der vergangenen Tage aus Natur- und Artenschutz zusammengetragen.
Neues Enzym für besseres Plastik Recycling entdeckt
Wissenschaftler haben ein neues Enzym entdeckt, das Polyethylenterephthalat (PET) in Stunden zu chemischen Bausteinen zersetzt. Damit können dann zum Beispiel wiederum neue, fast gleichwertige PET-Flaschen hergestellt werden. Diese gute Nachricht wurde diese Woche in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.
Bisher wird ein Großteil des Plastikmülls in Deutschland nicht recycelt, sondern verbrannt oder exportiert. Das neu entdeckte Enzym könnte die bereits jetzt eingesetzten Methoden zum werkstofflichen Recycling von PET gut ergänzen, vor allem bei Plastikmüll, der nicht wieder zu hochwertigen Verpackungen recycelt werden kann. Der WWF freut sich über die Entdeckung des neuen Enzyms und sieht darin eine weitere Chance zur Unterstützung für die Kreislaufwirtschaft. Nur mit technischen Mitteln lasse sich die globale Plastikflut allerdings nicht stoppen, so der WWF. Dazu brauche es neben politischen Lösungen wie einem UN-Abkommen gegen Plastikmülleintrag in die Meere auch eine geringeren Plastikverbrauch und eine Verbesserung der Abfallwirtschaft in vielen Ländern.
Elchnachwuchs in Brandenburg?
In Deutschland werden seit einigen Jahren immer wieder Elche gesichtet, die dank erfolgreicher Schutzmaßnahmen aus Osteuropa insbesondere aus Polen einwandern.
Nun gibt es sogar Hinweise, dass Deutschland auch für den Elchnachwuchs attraktiv sein könnte: Im südlichen Brandenburg wurde kürzlich eine Elchkuh mit Jungtier gesichtet. Auch wenn die Fortpflanzung von Elchen hierzulande von offizieller Stelle noch nicht bestätigt werden konnte, begrüßt der WWF, dass sich die größte aller Hirscharten in Deutschland offenbar mehr und mehr zu Hause fühlt. Besonders gern scheinen sich Elche bisher in Brandenburg aufzuhalten, dort waren im Sommer 2019 mindestens fünf Elche unterwegs.
Elche sind grundsätzlich friedliche Tiere, Menschen sollten aber wie bei jedem anderen Wildtier trotzdem ausreichend Abstand halten. In dem grenzübergreifenden Projekt „ŁośBonasus“ (zu Deutsch Elch und Wisent) begleitet der WWF mit anderen Organisationen wie dem Leibniz Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) die natürliche Rückkehr von Elch und Wisent von Polen nach Deutschland. Gefördert wird das Projekt durch das EU-Kooperationsprogramm Interreg VA. Das LFE bittet darum Sichtungen von Elchen über dieses Formular mitzuteilen: <link https: forst.brandenburg.de sixcms media.php elchform.pdf>forst.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/elchform.pdf
Zugvögel - Sie sind wieder da!
Wem in diesen Tagen die Decke auf den Kopf fällt, der kann seinen Blick in den Himmel richten. Schwalben, Störche und andere Zugvögel kehren momentan aus ihren Überwinterungsgebieten in Südeuropa und Afrika zurück nach Deutschland.
Recht einfach zu beobachten sind zum Beispiel Schwalben, die auch an Hauswänden und unter Dachvorsprüngen nisten. Rund 12.000 Kilometer legen Schwalben zurück, um aus Afrika wieder nach Deutschland zu kommen. Besonders erfreulich ist auch die Rückkehr der ersten Waldrappe in ihr Brutgebiet im bayerischen Burghausen. Der Waldrapp ist einer der seltensten Vögel der Welt. Da er in Mitteleuropa lange ausgerottet war und nur in Zoos überlebte, gab es lange keine ziehenden Wildexemplare mehr. In einem vom WWF unterstützten Wiederansiedlungsprojekt werden junge Waldrappe deshalb aus Deutschland von einem Ultraleichtflugzeug in ihr Winterquartier in die Toskana gelotst und ihnen somit das Zugverhalten wieder angewöhnt. Momentan zeigt sich wieder der Erfolg des Projekts: Die ersten Waldrappe haben den Weg aus ihrem Überwinterungsgebiet in der Toskana zurück nach Bayern gefunden, andere Waldrappe sind bereits auf dem Weg.
Baby Boom bei australischen Bilbies
Große Kaninchennasenbeutler, auch bekannt als Bilbies, sind vom Aussterben bedrohte Beuteltiere aus Australien. Umso erfreulicher sind die Nachrichten aus dem Taronga Western Plains Zoo in Australien: In den letzten Monaten wurden dort 19 Bilby Junge geboren. 2021 soll der Nachwuchs in der Wildnis ausgesetzt werden. Bis dahin kümmern sich die Tierschützer um sie. Ziel des Programms ist es, die Bilby Population auch langfristig zu erhalten. In ihrem Heimatland erfreuen sich die Bilbies größter Beliebtheit. Zu Ostern spielt die bedrohte Tierart eine ganz besondere Rolle. Statt Schokoladenosterhasen gibt es in manchen Haushalten Australiens Bilbies aus Schokolade. <link https: www.australiangeographic.com.au news bilby-baby-boom-just-in-time-for-easter>Link
Fortpflanzungs-Freude bei Großen Pandas in Hongkong
In einem Tier- und Vergnügungspark in Hongkong haben sich die Großen Pandas Ying Ying und Le Le gepaart – und das zum ersten Mal seit 10 Jahren. Auch wenn möglicher Nachwuchs frühstens im Sommer bestätigt werden kann, ist das eine gute Nachricht. Denn die Nachzucht von Großen Pandas außerhalb ihres natürlichen Lebensraumes ist kompliziert.
Der Tier- und Vergnügungspark in Hongkong ist wegen des Coronavirus seit Ende Januar geschlossen. Ob die neuentdeckte Lust des Panda-Pärchens mit der ungewohnten Privatsphäre zusammenhängt, ist unklar. Von März bis Mai haben Große Pandas auch ihre natürliche Paarungszeit, in der das Weibchen für gerade einmal zwei bis drei Tage empfängnisbereit ist. So ganz privat blieb der besondere Moment von Ying Ying und Le Le übrigens nicht, es gibt bereits <link https: www.theguardian.com world apr in-the-mood-for-love-hong-kongs-middle-aged-pandas-rediscover-their-mojo>Bilder und <link https: eur04.safelinks.protection.outlook.com>Videos.